Ein Gatter für Tier und Mensch auf dem Himmeldunkberg

3 Min
Nicht zu schmal, aber auch nicht zu breit darf der Durchgang zwischen den Gattern am Himmeldunkberg sein. Das sorgt für Diskussionen. Foto: Marion Eckert
Nicht zu schmal, aber auch nicht zu breit darf der Durchgang zwischen den Gattern am Himmeldunkberg sein.  Das sorgt für Diskussionen. Foto: Marion Eckert
Nicht zu schmal, aber auch nicht zu breit darf der Durchgang zwischen den Gattern am Himmeldunkberg sein. Das sorgt für Diskussionen. Foto: Marion Eckert
Nicht zu schmal, aber auch nicht zu breit darf der Durchgang zwischen den Gattern am Himmeldunkberg sein.  Das sorgt für Diskussionen. Foto: Marion Eckert
 
Das Panorama des Himmeldunkbergs. Foto: Marion Eckert
Das Panorama des Himmeldunkbergs. Foto: Marion Eckert
 
Nicht zu schmal, aber auch nicht zu breit darf der Durchgang zwischen den Gattern am Himmeldunkberg sein. Das sorgt für Diskussionen. Foto: Marion Eckert
Nicht zu schmal, aber auch nicht zu breit darf der Durchgang zwischen den Gattern am Himmeldunkberg sein.  Das sorgt für Diskussionen. Foto: Marion Eckert
 
Nicht zu schmal, aber auch nicht zu breit darf der Durchgang zwischen den Gattern am Himmeldunkberg sein. Das sorgt für Diskussionen. Foto: Marion Eckert
Nicht zu schmal, aber auch nicht zu breit darf der Durchgang zwischen den Gattern am Himmeldunkberg sein.  Das sorgt für Diskussionen. Foto: Marion Eckert
 
Das Panorama des Himmeldunkbergs. Foto: Marion Eckert
Das Panorama des Himmeldunkbergs. Foto: Marion Eckert
 
Das Panorama des Himmeldunkbergs. Foto: Marion Eckert
Das Panorama des Himmeldunkbergs. Foto: Marion Eckert
 
Nicht zu schmal, aber auch nicht zu breit darf der Durchgang zwischen den Gattern am Himmeldunkberg sein. Das sorgt für Diskussionen. Foto: Marion Eckert
Nicht zu schmal, aber auch nicht zu breit darf der Durchgang zwischen den Gattern am Himmeldunkberg sein.  Das sorgt für Diskussionen. Foto: Marion Eckert
 
Nicht zu schmal, aber auch nicht zu breit darf der Durchgang zwischen den Gattern am Himmeldunkberg sein. Das sorgt für Diskussionen. Foto: Marion Eckert
Nicht zu schmal, aber auch nicht zu breit darf der Durchgang zwischen den Gattern am Himmeldunkberg sein.  Das sorgt für Diskussionen. Foto: Marion Eckert
 

Statt Elektrozäune stehen Gatter auf dem Himmeldunkberg, um ein Nebeneinander von Tier und Mensch zu ermöglichen. Das sorgt für Meinungsverschiedenheiten.

Nur ein leises Schnauben verriet, dass sich ein neugieriger Himmeldunkberg-Bewohner angeschlichen hatte. Im Licht der tiefstehenden, herbstlichen Sonne näherten sich dann nach und nach noch mehr Pferde. Leise, kaum wahrnehmbar waren die Tritte der unbeschlagenen Tiere auf dem weichen Boden am Himmeldunkberg zu vernehmen. Lästige Fliegen, die sich trotz des Windes auch vor Ort waren, wurden mit dem Schweifen locker beiseite gewedelt.

Ein Bild der Ruhe, eine Idylle, die in der Rhön ihresgleichen sucht. Mit zufriedenem Schnauben wurden die Schnauzen in das Wasser im kühlen Brunnen gesenkt. Die stille Präsenz der Tiere, der weite Blick ins Tal auf Bischofsheim und die die umliegenden Rhönberge laden ein, zur Ruhe zu kommen und den Augenblick zu genießen.

Ja, der Himmeldunkberg ist ein ganz besonderer Ort und vor allem den Oberweißenbrunnern ist er heilig.

Beweidung gegen die Verbuschung

Es ist der Berg in der Rhön, der mit einem Hauch von alpinen Charakter, unverbaut und mit einem herrlichen Blick zum Kreuzberg und bis zu den Gleichbergen lockt. Den Himmeldunkberg zu schützen, ihn aber auch gleichzeitig als Mountainbiker und Wanderer zu nutzen, ist den Oberweißenbrunnern ein großes Anliegen. Zum Himmeldunkberg gehört aber auch, dass er so frei bleibt, wie er ist, dass er zugänglich bleibt und nicht nach und nach verbuscht.

Dafür sorgen Paul und Christiane Schönner aus Frankenheim nun schon seit 2006 mit einer großflächigen Beweidung mit Pferden, Esel und Co. Dass dieses Beweidungskonzept auch Kritiker auf den Plan rief, gehörte von Anfang an für die Schönners zum Tagesgeschäft. Ein Kritikpunkt war der Zaun entlang des Trampelpfades von der Würzburger Hütte bis nach Oberweißenbrunn. Auf etwa 300 Meter wurden Wanderer und Mountainbiker auf einer vergleichsweise engen Trasse zwischen zwei hohen Elektrozäunen geleitet. Kein schöner Anblick und für die Fahrer nicht einfach zu bewältigen.

Konzept wie in den Alpen

Nun haben Schönners Ende August zwei versetzte Gatter aufgestellt und die Zäune entfernt. Wanderer und Mountainbiker können nun in die Weidefläche gelangen, den Bereich durchqueren, ohne von Zäunen eingeschlossen zu sein. Schönners setzen damit auf ein ähnliches Konzept, wie es von den Weideflächen in den Alpen bekannt und erprobt ist.

In der Oberweißenbrunner Bürgerversammlung wurde nun genau diese Neuerung am Himmeldunkberg moniert. Die Gatter seien zu eng gestellt, Mountainbiker kämen nicht durch. Florian Schneider musste gar mit einem Mountainbike umdrehen. Franz Eisenmann sprach gar von einem "aussperren" und mahnte, dass diesen Entwicklungen entgegen getreten werden müsse. Bürgermeister Georg Seiffert indes fand die Gatterlösung besser als die Zäunung und versprach mit, Familie Schönner Kontakt auf zunehmen und eventuelle Probleme auszuräumen.

Was sagt nun Familie Schönner zu dem Thema. "Viele hundert Mountainbiker sind, seitdem die Gatter stehen, problemlos durchgekommen", meinte Christiane Schönner. Sie und ihr Mann haben die Gatter in der letzten Ferienwoche erstmals geöffnet und waren über Tage hinweg am Himmeldunkberg, um mit den Naturfreunden und Sportlern zu sprechen. "Es ist durchweg auf positive Resonanz gestoßen. Es sind nur die Einheimischen die meckern", so Schönner weiter. Es habe auch kein Mountainbiker Probleme gehabt, durch die Gatter zu kommen, für Wanderer seien sie ohnehin breit genug.

Kompromiss bei Durchgangsbreite

Schönners haben versucht, einen Kompromiss zu finden, der sich natürlich auch der Durchgangsbreite der Gatter niederschlagen muss. "Die Tiere dürfen es nicht als Einladung sehen, rauszugehen. Zu breit darf der Durchgang auch nicht sein." Verständnis haben sie, wenn Wanderer oder Mountainbiker Angst vor den Tieren haben. Niemand werde gezwungen, durch die Weide zu gehen. Bei dem Pfad handele es sich um einen geduldeten Trampelpfad und nicht den offiziellen Wanderweg. Manchmal helfe es, ein wenig zu warten, bis sich die Tiere, die sich möglicherweise neugierig genähert haben, wieder verziehen. "Bisher klappt es aber toll. Es ist zum Glück noch nie etwas passiert. Selbst Wanderer mit Hunden sind durch die Koppel gegangen."

Allerdings bitten die Schönners, dass die Menschen Abstand halten, die Tiere nicht füttern und sich ihnen nicht fahrlässig nähern. Entsprechende Hinweisschilder wurden aufgestellt und sind an den Gattern nicht zu übersehen. Weniger schön war, dass die neuen Gatter gleich in den ersten Tagen mehrfach umgetreten und zerstört wurden. "Wir wollen doch keinen Streit. Es ist in unserem Interesse, dass wir Frieden haben. Pfosten wurden umgebrochen und herausgerissen."

Nicht viel Spielraum

Im Winter werden die Tiere nicht ganz bis zur Hochfläche gehen, dann wird sich das Thema wohl ohnehin beruhigen. Im Frühjahr werden Schönners erneut mittels der Gatter den Pfad zwischen der Würzburger Hütte und dem Weg nach Oberweißenbrunn für Wanderer und Mountainbiker offen halten. Wie Christiane Schönner sagte, werden die Gatter auch etwas weiter gestellt, aber viel Spielraum bleibe nicht, um die Tiere wirklich sicher auf der Weide zu halten. Sie hofft auf das Verständnis, Entgegenkommen und die Vernunft gerade der Einheimischen, für die Dank der vierbeinigen Beweidungsspezialisten der Himmeldunkberg von Verbuschung frei gehalten wird, damit er auch in Zukunft für Wanderer und Mountainbiker da kleine Paradies bleibt das er ist.