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Doris Hopfs Bilder von der Menschwerdung Gottes werden in der Weihnachtszeit multimedial präsentiert


Autor: Marion Eckert

Riedenberg, Mittwoch, 22. Dezember 2021

Die Riedenbergerin Doris Hopf hat sie sich mit der Menschwerdung Gottes befasst. Ihre neuesten Bilder stellt sie in der Weihnachtszeit an verschiedenen Orten aus.
Maria: jung, selbstbewusst,  mit wehenden Haar.


Doris Hopf hat in den vergangenen Jahren verschieden Bilderzyklen geschaffen, die sich thematisch mit dem Kreuzweg befassten. Ganz aktuell hat sich die Riedenbergerin nun mit der Menschwerdung Gottes befasst. Ihre neuesten Bilder stellt sie in der Weihnachtszeit an verschiedenen Orten aus . Diese Redaktion sprach mit der Künstlerin.

Sie haben schon viele Bilder zur Bibel gemalt. Gerade in der Corona Zeit beschäftigen Sie sich intensiv mit den alten Schriften. Wie sind Sie dazu gekommen, und warum gerade jetzt in dieser Zeit?

Doris Hopf: Die Corona-Zeit bietet mir immer wieder zwischenrein Zeit, ausgebremst im normalen Alltagsfluss, mich intensiv auf ein Thema einzulassen. Dass jetzt gerade, in der Adventszeit, die Auseinandersetzung mit der biblischen Geschichte um die Geburt Jesu, besonders hoch ist, liegt kirchenjahreskalendermäßig auf der Hand. Ergänzt werden diese durch die prophetischen Schriften und Psalmen. Für mich bietet die Auseinandersetzung mit dem Thema Möglichkeit, mich selbst wieder zu verorten.

Welches Thema stand bei Ihrem Malen des Bilderzyklus' "Menschwerdung" im Vordergrund?

Begonnen habe ich mit der Weiblichkeit von Maria: jung, selbstbewusst, mit wehenden Haar, eine Persönlichkeit die sich entscheidet und dabei ganz sie selbst bleibt. Ohne Ihre Wahl wäre alles so nicht ins Rollen gekommen.

Sie wählen für jedes Thema eine Grundfarbe oder mehrere Grundfarben. Welche Bedeutung haben die Farben in diesem Zyklus der Menschwerdung?

Das Licht der Menschwerdung sollte durch die Bilder strahlen, in zwei Komplementärfarben Gelb und Blau, Zeichen für Tag und Nacht, Zeichen für das, was dazwischen liegt, ergänzt nur durch die Mischfarben Grün und Orange. Schwarz konturiert die Bilder, setzt Schatten und Wirklichkeiten und lässt die Bilder auf ihre Weise strahlen, eindrücklich hervorbrechen in die Wirklichkeit der Betrachtenden. Es gibt eine Farbe, ein leuchtendes Blau, das auf jedem Bild wiederzufinden ist. Verziert durch strahlende gelbe Sterne, konturiert in Weiß, trägt diese wiederkehrende Gestaltung eine wichtige Botschaft. Du bist geborgen. Getragen im Universum, in der Göttlichkeit und gleichzeitig wirst du zurückgeworfen auf das Urvertrauen des Mutterschoßes. Welch Zuversicht.

In Ihren neuen Bildern sind zur traditionellen Typologie moderne Symbole eingearbeitet, wie zum Beispiel ein Laptop an der Krippe. Welche Rolle spielen diese, und welche Botschaft steckt dadurch in den Bildern?

Die Bilder sind alle sehr deutlich gemalt, nichts verschwimmt in malerischer Ungewissheit, mit einer Ausnahme, das Bild des Weltalls, wo die Göttlichkeit übergeht an das Kind im Mutterleib, noch vollkommen verletzlich und leer, aber offen und dicht gefüllt bis an den höchsten Rand. Ich möchte mit meinen Bildern zum Nachdenken anregen, zum Auseinandersetzen und für den Blick dahinter. Was lässt eigentlich diese süßliche Geschichte, die ich seit Kindertagen verinnerlicht habe, heute noch aktueller denn je sein? Manchmal tut es echt gut, eine tief vertraute Geschichte für sich neu zu entdecken und zu deuten.

Sie stellen in der Weihnachtszeit multimedial aus. Ihre Acrylbilder sind auf dem Volkersberg und Oberwildflecken zu sehen, und gleichzeitig laufen am Abend Präsentationen mit Musik am Kirchturm der evangelischen Kirche in Bad Brückenau und der katholischen Kirche in Riedenberg. Was erhoffen Sie sich damit?

Man soll die Bilder wahrnehmen, eintauchen wie in Musik, ohne Vorurteile, einfach abwarten und dann wahrnehmen, was mit mir geschieht. Wo finde ich mich. Einfach im Vorübergehen soll die Botschaft der Menschwerdung erfahrbar sein, auch ohne die Hürde von Kirchentreppen. Die Bilder sollen Existenzielles in den Menschen zum Schwingen bringen. So kann die Weihnachtsbotschaft, die für mein Leben elementar ist, einfach so im Vorübergehen wahrgenommen werden. Vielleicht entdeckt der eine oder die andere so Vergessenes auf neue Weise, die christliche Botschaft, die sich einfach so neu verbreitet.

Sie sehen also durch ihre Kunst eine moderne Möglichkeit der Verkündigung des christlichen Glaubens. Haben Sie weitere Projekte in Zukunft vor?

Ideen habe ich viele, so wie Sand am Meer. Doch sie dürfen reifen, und manche werden dann auch Wirklichkeit, wenn der Geist des richtigen Augenblicks sie trifft, und sie sich im Tun entfalten können.

Das gelingt nicht immer, aber umso größer ist die Freude, wenn es dann gelingt, und ich selbst durch die Bilder berührt werde.

Termine und Ausstellung

Die Bilder von Doris Hopf sind zu sehen

auf Acrylglas

- in der Klosterkirche Volkersberg: bis Dreikönig

- i n der neuen Kirche Oberwildflecken: vom 7. Januar bis 2. Februar 2022

als Präsentation mit Musik von Dekanatskantor Markus Wollmann

- am Kirchturm der ev. Kirche Bad Brückenau: bis Dreikönig

- am Westgiebel der Kirche Riedenberg: vom 2. Weihnachtstag bis Dreikönig