Druckartikel: Diskussion: Autobahn-Anbindung für den Buchrasen?

Diskussion: Autobahn-Anbindung für den Buchrasen?


Autor: Ulrike Müller

Bad Brückenau, Mittwoch, 20. August 2014

Es ist ein Reiz-Thema: Immer häufiger rollt Schwerlastverkehr vom Buchrasen mitten durch die Stadt in Richtung Autobahn. Nun will die Gemeinde Oberleichtersbach ihr Gewerbegebiet erweitern. Der Stadtrat fürchtet um das Prädikat "Heilbad".
Schon seit vielen Jahren sorgt der Lkw-Verkehr durch die Stadt - hier am berühmt berüchtigten Schwaneneck - für Frust. Foto: Archiv/Ulrike Müller


Die jüngste Sitzung des Stadtrates am Dienstag hatte eine überschaubare Tagesordnung: Lediglich zwei Punkte standen auf dem Programm. Einer davon sorgte allerdings für Diskussionen.

Anlass für die Debatte war der Plan der Gemeinde Oberleichtersbach, das Gewerbegebiet auf dem Buchrasen zu erweitern. Es sollen zwar nur rund vier Hektar als gewerbliche Baufläche ausgewiesen werden, allerdings rechnet die Stadtverwaltung damit, dass durch die Erweiterung der Schwerlastverkehr vom Buchrasen durch Bad Brückenau in Richtung Autobahn weiter zunimmt.

"Wir wollen der Gemeinde Oberleichtersbach nichts in den Weg legen", sagte Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU). Es sei aber die Pflicht der Stadt, in einer Stellungnahme darauf hinzuweisen, dass sich die Lärm- und Feinstaubbelastung durch eine Erweiterung weiter erhöhen würde.

Meyerdierks bangt um das Prädikat "Heilbad". Nach einem Gutachten des Deutschen Wetterdienstes sollte sich die Stadt eigentlich darum bemühen, die Luftverschmutzung zu senken, oder wenigstens dafür sorgen, dass die Konzentration an Schadstoffen nicht weiter ansteigt. Rollen in Zukunft aber mehr Laster, so ist es um die Luftqualität schlecht bestellt.

Eigene Autobahn-Anbindung gefordert

Ausdrücklich sprach sich Meyerdierks dafür aus, eine eigene Autobahn-Anbindung für das Gewerbegebiet Buchrasen zu schaffen. Einige Stadträte - darunter Karlheinz Schmitt (CSU), Adelheid Zimmermann (FDP) und Heribert Jakobsche (PWG) - setzten sich dafür ein, die Bedenken der Stadt in etwas abgemilderten Worten zum Ausdruck zu bringen. "Wir wollen das gute Einvernehmen doch nicht belasten", sagte zum Beispiel Zimmermann.

Andere wiederum sprachen sich dafür aus, als Stadt klar Stellung zu beziehen. "Wir müssen an unsere Bürger und unseren Bad-Titel denken", sagte beispielsweise Hartmut Bös (CSU). Mit 12:3 Stimmen entschied sich der Stadtrat schlussendlich für eine leicht geänderte Variante. Der Einwand formuliert klar die Sorge der Stadt. Gleichzeitig wird der Vorschlag gemacht, dass für den Buchrasen eine eigene Autobahn-Anbindung "geschaffen werden sollte."

Gegen die Ausweisung des Baugebietes "Eller IV" - ebenfalls durch die Gemeinde Oberleichtersbach - hatte der Stadtrat nichts einzuwenden. "Wenn Leute in die Region kommen, dann kann das nur gut sein", sagte Meyerdierks. Im Sinne der Brückenauer Rhönallianz sei aber zu bedenken, dass es in andern Ortsteilen oder Nachbargemeinden - darunter auch Bad Brückenau - noch freie Bauplätze gebe.