Der Ostheimer Manfred Greck lebt zwischen Uniformen
Autor: Hanns Friedrich
Ostheim vor der Rhön, Donnerstag, 17. Januar 2019
Der Ostheimer Manfred Greck sucht für 360 Exponate seines Uniformhauses einen neuen Liebhaber. Ausstellungsstücke bieten einen Blick in einen interessanten Teil der Militärgeschichte.
Ostheim Möbel raus und dafür Uniformen rein - so hieß es 1986 im Haus von Manfred Greck im Fliederweg in Ostheim. Wohnzimmer, Esszimmer, Schlafraum und schließlich auch die Diele wurden zu einem Museum. Selbst der Keller und die Garage blieben nicht von der Sammelleidenschaft des Ostheimers verschont. Heute ist Manfred Greck, wie er schmunzelnd sagt, "in die Jahre gekommen". Alter und Gesundheit zwingen ihn, sein Museumshaus langsam leerzuräumen.
360 Exponate, vorwiegend Uniformen, hat Greck in all den Jahren zusammengetragen - das zahlreiche Bild- und Urkundenmaterial gar nicht dazugerechnet. "Meine Sammlung ist einmalig in Deutschland und soll in gute Hände kommen", sagt er. Sein Ziel ist es, Interessenten in Rhön und Grabfeld zu finden, die seine Sammlung übernehmen.
Auch das thüringische Grabfeld wäre aus seiner Sicht ideal. Eine Stadt an der einstigen deutsch-deutschen Grenze, zum Beispiel Römhild, wären da ebenso überlegenswert wie Bad Königshofen, wo ja bereits das Museum für Grenzgänger seit 2006 eingerichtet ist.
Wirtsleute bei Bundeswehr
Angefangen hat Grecks Sammelleidenschaft 1985. Damals waren er und seine Frau Inge Wirtsleute in der Bundeswehr-Kantine in Wildflecken. Ab und zu blieben Uniformstücke liegen, die nicht mehr abgeholt wurden. "Wir behalten sie mal, man weiß nie, wie man so etwas gebrauchen kann", sagten sich die Grecks. Dass die Sammlung einmal ein solches Ausmaß annehmen würde, ahnte damals keiner. Erste Uniformstücke stammten von französischen, englischen und amerikanischen Truppen. Natürlich auch von der Bundeswehr. Der Truppenübungsplatz Wildflecken war ja ein Übungsgebiet für die Nato.
Eine Besonderheit ist das sogenannte Affenjäckle, so wurde die Dienstjacke der Bundeswehr einst von Soldaten bezeichnet, sagt der Ostheimer Sammler - "das ist mein allererstes Sammlungsstück". Nach und nach kam eine Uniform nach der anderen dazu, und Zimmer für Zimmer im Hause Greck wurde zum Museum.
Neues Sammelgebiet
Mit der Öffnung der innerdeutschen Grenze hatte Manfred Greck ein neues Sammelgebiet entdeckt. Heute hat er deshalb nicht nur Uniformen aus aller Welt, sondern zahlreiche Exponate aus den Armeebeständen der NVA, der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik. Dazu gehört eine kleine Feldküche mit Geschirr und Besteck.
Gegenüber in der Ecke steht ein transportables WC. Manfred Greck: "Früher ging man mit dem Spaten in den Wald, heute hat man so etwas dabei." In den Blick fallen Feldbetten, Ausrüstungsgegenstände und vieles andere.