Bei der Ginolfser Bürgerversammlung begeistern sich die Anwesenden nach verhaltenem Start für Visionen rund um die Einkehrmöglichkeit am Basaltsee.
Eine Gemündener Hütte am Basaltsee? - "Die Gedanken sind frei", lautete der Kommentar von Oberelsbachs Bürgermeisterin Birigt Erb (CSU). Da in der Diskussion der Ginolfser Bürgerversammlung keine Fragen an die Bürgermeisterin herangetragen wurden, stellte sie den Ginolfsern eine Frage und Idee vor: "Wie stellen sich die Ginolfser den Bereich um den Basaltsee in fünf oder zehn Jahren vor? Soll der Kiosk so bleiben, wie er ist? Ist eine Erweiterung denkbar, ähnlich wie das Haus am Roten Moor?"
Die Ginolfser waren zunächst überrascht. Was am Basaltsee, mitten im Naturschutzgebiet, könnte gebaut werden? Gar noch eine Hütte, die mehr als ein Kiosk ist? Eine ganzjährig bewirtschaftete Hütte, wie die Gemündener Hütte am Kreuzberg? Das Erstaunen war so groß, dass zunächst erst einmal Sprachlosigkeit herrschte.
Strom und Zufahrt
"Ein Stromanschluss wäre schon schön, um im Sommer Eis zu kaufen zu können", wagte eine Frau einen vorsichtigen Wunsch. Sven Breunig machte auf die schlechte Zufahrt aufmerksam. "Man hat ja Angst, dass einem die Räder vom Auto fallen." Mehrfach wurde nachgefragt, ob bauliche Tätigkeit wirklich möglich sei, und Erb bestätigte, dass es durchaus Möglichkeiten gebe. "Die Zeit ist reif, das sollen wir jetzt nutzen." Auch von Landrat Thomas Habermann sei grünes Licht für ein derartiges Vorhaben gekommen. Natürlich müssen die Gegebenheiten vor Ort berücksichtigt werden, unweit des Basaltsees sei der Maihügel ein Einstand für das Birkwild, und diese Leittierart habe selbstverständlich Vorrang.
Gemeinderat Josef Kolb fasste sich schließlich ein Herz und sagte: "Was derzeit am Basaltsee vorhanden ist, entspricht nicht mehr dem Standard. Die Toiletten und die gesamte Anlage sind erneuerungsbedürftig. Der Basaltsee wird von Einheimischen und Gästen sehr gerne genutzt und ist geradezu prädestiniert für ein verbessertes Angebot." Natürlich bestehe die Möglichkeit, mit Hilfe des Bauhofs einige Verbesserungen vorzunehmen, doch Erb machte deutlich, dass sie von einer kleinen Lösung nicht viel hält. "Ich möchte keine kurz gefassten Maßnahmen, sondern lieber etwas Gescheites schaffen." Noch gibt es keine konkreten Planungen, nur die Idee, am Basaltsee eine Veränderung zu erzielen. "Was baulich möglich ist, muss in die örtlichen Gegebenheiten passen, und es ist auch finanziell von Fördermöglichkeiten abhängig", so Erb. Doch regte sie an, groß zu planen und zu denken, den Gedanken und Visionen freien Lauf zu lassen und sich zunächst nicht von Kosten einschränken zu lassen. Dazu möchte sie mit den Ginolfsern in einen Gedankenaustausch treten, denn gerade der Ort Ginolfs, mit seiner hohen Dichte an ökologisch nachhaltig landwirtschaftlichen Betrieben, sei bestens geeignet, in ein Gesamtkonzept einbezogen zu werden.
Versammlung noch in diesem Jahr
So langsam erwärmten sich auch die Ginolfser für das Thema. "Ein toller Vorschlag. Gewünscht ist es auf jeden Fall", ergriff Norbert Omert das Wort. "Ginolfs ist das Einfallstor zur Hochrhön. Wir haben die nötigen Vereine und Betriebe, das kann eine gute Sache werden", befand auch Gemeinderat Sebastian Schrenk. Sven Breunig schlug vor, dass eine eigene Versammlung zu diesem Thema stattfinden müsse. Den Gedanken griff Josef Kolb auf. "Ja wir müssen uns intern Gedanken machen, was wir daraus machen wollen." Die Zusammenkunft soll noch in diesem Jahr anberaumt werden.
Frage nach dem Badeverbot
Rainer Göpfert hatte in diesem Zusammenhang die Frage, warum für den Basaltsee Badeverbot herrsche, und ob dies auch aufgehoben werden könne. Die Bürgermeisterin hierzu: "Es gibt Strömungen im See. Wenn es ein offizieller Badesee wäre, müsste eine Badeaufsicht gestellt werden, was personell nicht leistbar ist Außerdem befindet sich der See mitten im Naturschutzgebiet, und damit ist Baden ohnehin untersagt." Der Verdacht, dass Baden wegen der Angler nicht gewünscht sei, konnte sie nicht bestätigen.