Den Großteil zahlen die Anwohner

2 Min
Hohe Umlagekosten erwartet die Anwohner des Ringweges, da durch die ungeplant notwendig gewordene Sanierung des Kanals erhebliche Folgekosten aufgetreten sind. Evelyn Schneider
Hohe Umlagekosten erwartet die Anwohner des Ringweges, da durch die ungeplant notwendig gewordene Sanierung des Kanals erhebliche Folgekosten aufgetreten sind. Evelyn Schneider

Im Ringweg, einer baurechtlicht reinen Anwohnerstraße, muss auch der Kanal saniert werden. Somit müssen die Anlieger 80 Prozent der Kosten tragen.

Beinahe reichten die Besucherstühle des Sitzungssaales in der Gemeindekanzlei Riedenberg bei der jüngsten Gemeinderatssitzung nicht aus. Die Anwohner des Ringweges, in dem derzeit umfangreiche Baumaßnahmen durchgeführt werden, hörten interessiert, und wohl auch skeptisch den Ausführungen von Bürgermeister Roland Römmelt und dem Baurechtsfachmann der Verwaltungsgemeinschaft Karl-Heinz Schmitt über die Umlagemodalitäten zu.
Was zunächst nur als Verlegungsmaßnahme der DSL-Leitungen geplant war, entpuppte sich im Verlauf der Grabungsarbeiten als größere Baustelle. Hier kam der marode Zustand der Abwasserkanäle zu Tage. Auch verlief die Wasserversorgung teils über Privatgrundstücke, die eventuell noch Bauplatzpotenzial hätten. So wurden diese Defizite gleich mit in Angriff genommen. Allerdings bedeutete dies nun, auf Grund der geringen Straßenbreite, dass ein komplett neuer Straßenbelag notwendig wurde und somit natürlich auch eine Verteuerung der Kosten, die auf die wenigen Anwohner umgelegt werden müssten. Da der Ringweg durch seine geringe Breite baurechtlich nicht als Durchfahrts- sondern als reine Anwohnerstraße zu bewerten ist, müssen die Kosten mit 80 Prozent auf die Anwohner umgelegt werden. Eine Förderung legt eine Mindestbreite von 5,50 Metern zu Grunde. Kommt somit also nicht zum Tragen. Allerdings befahren viele Anwohner des oberhalb liegenden Siedlungsgebietes den Weg regelmäßig und nutzen diesen als Abkürzung. Wie Karl-Heinz Schmitt betonte, muss die Umlegung nach baurechtlicher Prüfung dennoch unbedingt so durchgeführt werden. Bei einer Zuwiderhandlung durch eine andere, für die Anwohner günstigere Umlegungsentscheidung der Gemeinderäte, könnten diese mit einer persönlichen Haftung belangt werden. Überlegenswert sei eine Einbahnlösung im Bereich Ringweg- Untere Gerodaer Straße, da letztere durch den neu abgegrenzten Fußgängerstreifen nun auch einen wesentlich schmaleren Fahrbahnbereich hat.
Wie schon in vielen anderen Gemeinden, Städten und Einrichtungen stand nun auch in Riedenberg die Anschaffung eines zentral stationierten Defibrillationsgerätes zur Diskussion.
Hierbei handelt es sich um ein frei zugängliches Gerät, das durch einfachste Handhabung und detaillierte schrittweise Anleitung auch von jedem, nicht medizinisch vorgebildeten, Bürger im Notfall angewendet werden kann und somit die Chance auf Lebensrettung erhöht. Nach dem Öffnen des Koffers, in dem das Gerät verpackt ist, ertönt eine laute Stimme, die das Anlegen der Elektroden genau beschreibt. Nun erkennt dieses, ob ein Kammerflimmern oder ein mechanischer Herzstillstand vorliegt und ob ein Schocken notwendig ist. Ein hochwertiges Gerät führt den Schockvorgang selbstständig aus, so dass nichts falsch gemacht werden kann. Dennoch würde in einer Infoveranstaltung die Handhabung des Defibrillationsgerätes vorgestellt werden, um so Berührungsängste zu nehmen.
Die Anschaffung eines Gerätes, das bei Entnahme aus dem klimatisierten Schrank auch eine sofortige Verbindung zur Rettungsleitstelle herstellt, würde mit rund 4500 Euro zu Buche schlagen, die sich Gemeinde und Vereine teilen würden. Noch zeigten sich einige Räte skeptisch und stellten den Nutzen in Frage. "Das ist doch nur eine Modeerscheinung" , so die Meinung eines Gemeinderates.
Um den Gemeindevertretern ein solches Gerät vorzustellen und Fragen zu beantworten, sollen nun ein Fachmann der vertreibenden Firma, sowie ein Notfallsanitäter in die nächste Sitzung eingeladen werden. Erst dann soll eine Entscheidung fallen.
Eine immer größere Bedeutung bekommen derzeit E-Bikes und E-Autos. Noch gibt es keine flächendeckende Versorgung von E-Zapfstellen im Landkreis. Dies soll sich durch die Bildung einer Arbeitsgemeinschaft zur Elektromobilität ändern, die den Bedarf ermitteln soll. Dieser Gemeinschaft soll die Gemeinde nun beitreten. Mitglied wäre Bürgermeister Roland Römmelt, beziehungsweise sein Vertreter Matthias Dorn. Dem Beitritt wurde zugestimmt.
Kleine Beanstandungen zur Jahresrechnung 2011 bis 2015 hatte die Überörtliche Prüfung. So monierte man die zu niedrigen Gräbermieten. Nach der geforderten Anhebung der Gebühren, wurden die Forderungen erledigt.
Dem Antrag auf Baugenehmigung zum Neubau einer Garagenhalle im Gewerbegebiet "Nasse Wiesen", durch Stefan Fischer wurde zugestimmt.