Christiane Helfrich neue Schulleiterin in Wildflecken
Autor: Rolf Pralle
Wildflecken, Freitag, 22. Mai 2015
Christiane Helfrich ist nun offiziell neue Schulleiterin in Wildflecken. Und erhält vielleicht bald das "Kombimodell Jugendhilfe und Schule", die Staatsregierung entscheidet darüber im Juli.
Die Grundschule Wildflecken hat seit einigen Tagen eine neue Schulleiterin. Christiane Helfrich, die dieses Amt bereits kommissarisch seit September 2014 bekleidete, ist nun auch ganz offiziell die Chefin. Der Weg bis zu ihrer Ernennung war vor dem Hintergrund geltender Regularien nicht ganz einfach. Da die nach dem Ausscheiden von Erika Hänlein vakante Stelle am Anfang nur für Grundschulkollegen ausgeschrieben war, kam Christiane Helfrich mit ihrer Befähigung als Mittelschullehrerin nicht zum Zug. Erst bei einer erweiterten Ausschreibung war die Bewerbung der 39-Jährigen von Erfolg gekrönt.
"Wir sind heilfroh, dass es so funktioniert hat", sagte Wildfleckens Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW) zu dem letztendlich positiven Verlauf. Denn in den vergangenen Jahren ist auf dem schulischen Sektor bekanntlich nicht alles so glatt gegangen, wie man sich das vielleicht vorgestellt hatte.
"Die Mittelschule war gefährdet, ihre Existenz stand auf der Kippe", so Kleinhenz wörtlich. Glücklicherweise habe man aber erreicht, dass die 5. und 6. Klassen im Gebäude in der Rhönkaserne bleiben konnten.
Ohnehin stellt die Wildfleckener Lehreinrichtung bundesweit eine Besonderheit dar. "Wir sind die einzige Schule in einer Kaserne", hat Christiane Helfrich in Erfahrung gebracht. Und der Bürgermeister erinnert daran, dass 1996 der Kauf des Gebäudes im Truppenübungsplatz nach dem Abzug der amerikanischen Streitkräfte praktisch der Not geschuldet war.
Die Räumlichkeiten der alten Grundschule in der Reußendorfer Straße, in den Jahren 1961/62 errichtet, reichten nämlich längst nicht mehr aus. Denn bereits seit 1988, als viele Aussiedler in die Marktgemeinde zogen, nahmen auch die Schülerzahlen rapide zu. Mit 23 Klassen war 1995/96 der Höhepunkt erreicht.
Sanierung ab Frühjahr 2016
Inzwischen hat sich dieser Trend wieder umgekehrt, so dass der Gemeinderat bekanntlich entschieden hat, den Standort in der Rhönkaserne aufzugeben und wieder an den alten Platz an der Reußendorfer Straße zurückzukehren. Vorher sind dort aber etliche Renovierungs- und Sanierungsarbeiten notwendig, mit denen voraussichtlich im Frühjahr 2016 begonnen werden soll. Die Ausschreibungen wollen die Kommunalpolitiker noch in diesem Jahr auf den Weg bringen. Natürlich hofft man als sogenannte Stabilisierungsgemeinde auf erhöhte Zuschüsse.
Nicht so toller Ruf wegen Kaserne
Kein Geheimnis machen Helfrich und Kleinhenz daraus, dass die Wildfleckener Schule bei der Bevölkerung nicht den besten Ruf genießt.
Das ist in ihren Augen aber allein der Tatsache geschuldet, dass sich die Lehranstalt in einer Kaserne befindet. "Hier wird von allen hervorragende Arbeit geleistet", betont der Bürgermeister. Und die neue Schulleiterin ergänzt: "Vom Umfeld und von den Räumlichkeiten haben wir hier Luxus pur." Vielleicht ändert sich die Meinung in der Öffentlichkeit aber schon in Kürze zum Positiven.
Die Grundschule Wildflecken hat sich nämlich für ein Pilotprojekt beworben, das unter der Bezeichnung "Kombimodell Jugendhilfe und Schule" läuft, und bei dem es unter anderem um eine offene Ganztagsbetreuung geht. Die Regierung von Unterfranken hat dafür auch Wildflecken ausgewählt und bei der Staatsregierung vorgeschlagen. Die Entscheidung fällt im Juli in München.
Nur Vorteile für Schüler und Eltern
Sollte die Marktgemeinde für das Programm ausgewählt werden, würde das sowohl für die Eltern als auch für die Schüler nur Vorteile bringen, sind sich Bürgermeister und Schulleiterin einig. Beginn des Projekts wäre dann bereits im kommenden Schuljahr.