Druckartikel: Bundeswehr-Standort gesichert: Mehr Dienstposten in Wildflecken

Bundeswehr-Standort gesichert: Mehr Dienstposten in Wildflecken


Autor: Gerd Schaar

Wildflecken, Dienstag, 20. Januar 2015

2015 wird es etwa 20 Dienstposten mehr für die Rhön-Kaserne geben. Dies gab Kommandeur Oberstleutnant Uwe Weinrauter beim Neujahrsempfang bekannt.
Über den auf Jahre gesicherten Standort Wildflecken freuten sich (von links): Uwe Weinrauter, Gerd Kleinhenz, Jürgen Steinberger und Matthias Hümmler.  Foto: Gerd Schaar


Als gesicherter Bundeswehr-Standort gelte für die kommenden Jahre die Rhön-Kaserne samt Truppenübungsplatz, das bestätigte Kommandeur Oberstleutnant Uwe Weinrauter. Der Standortälteste begrüßte zum Neujahrsempfang die Vertreter des öffentlichen Lebens. Den musikalischen Rahmen setzte die StOV-Kapelle.

"Für Wildflecken rechne ich heuer mit etwa 20 neuen Dienstposten mehr", lautete Weinrauters frohe Botschaft. Der Personalzuwachs sei sowohl im militärischen als auch im zivilen Bereich angesiedelt. "Bis Ende Juni 2015 müssen wir die neuen Strukturen der Bundeswehr in Wildflecken umsetzen", sagte er. Dazu gehören neben der Umgestaltung von Personal und Material auch manch neue Bezeichnungen und Formalien in verwirrender Vielzahl. "Heuer werden die Übungen bei uns aber wie gewohnt weiterlaufen", versicherte Weinrauter. Selbstverständlich seien auch wieder Großübungen mit internationaler Beteiligung eingeplant.

An den Wegzug der US-amerikanischen Soldaten vor zehn Jahren erinnerte Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW). Auch der neue Gemeinderat stehe voll und ganz zur weiterhin konstruktiven Zusammenarbeit mit der Bundeswehr. "Nach der Generalsanierung unserer Schule in Wildflecken werden die Schulräume in der Rhön-Kaserne vermutlich in drei Jahren frei", ging Kleinhenz auf den zu erwartenden Umzug der Schüler ein. Ohne die finanzielle Unterstützung durch Bund und Land würde das 5,3 Millionen Euro teure Schulsanierungs-Projekt nicht zustande kommen.

Gewaltige Baumaßnahmen
Auf sein ereignisreiches Dienstjahr 2014 blickte Oberregierungsrat Matthias Hümmler zurück. Der Leiter des Bun deswehr-Dienstleistungs-Zent rums Hammelburg (inklusive Außenstelle Wildflecken) wies auf die gewaltigen Baumaßnahmen im Kasernenbereich hin: rund 9,2 Millionen Euro für Neubauten und etwa 14 Millionen Euro für Sanierungsprojekte im Zeitrahmen von 2012 bis 2017.

"Die Bundeswehr ist weiterhin ein attraktiver Arbeitgeber, der sich mit Zuversicht den Herausforderungen stellt", betonte Hümmler. "Meine Dienststelle wird jetzt als Truppenübungsplatz Kommandantur Süd bezeichnet", ging Weinrauter auf die aktuellen Änderungen der Bundeswehr-Strukturen in seinem sicherheitspolitischen Vortrag ein. Ihm als Kommandeur seien fünf Plätze nachgeordnet, kommentierte er die Neugestaltung der süddeutschen Übungslandschaft und ging im Detail auf die frisch entstandene Koordinierung von neuen Bundeswehr-Strukturen und Fach amts aufgaben ein.

"Die Feuerwehr gehört verwaltungsmäßig gesehen nicht mehr zum hiesigen Platz, sondern jetzt zum Brandschutzzentrum der Bundeswehr", nannte Weinrauter ein praktisches Beispiel. Freilich, am Bestand der knapp 40 Feuerwehrleute im Kasernenbereich ändere sich nichts.

Brandschutz und Wappen
Der Brandschutz sei weiterhin gewährleistet. Obendrein sei noch ein neues Wappen für die Kommandantur des Truppenübungsplatzes Süd zu erwarten. Für Weinrauter bedeutet die Umstrukturierung offenbar auch eine Menge mehr Kilometer, die er im süddeutschen Bereich zurücklegen muss, um die ihm anvertrauten Truppenübungsplätze persönlich aufzusuchen.

Zufrieden auf seinen gut gefüllten Terminkalender blickte Oberst Jürgen Steinberger, der Leiter des ansässigen Gefechtssimulations-Zentrums Heer. Gerade seinen Arbeitsbereich betreffe die neue Personal struktur am meisten - erfreulicherweise ohne Federn zu lassen. "Ganz im Gegenteil, ich rechne mit 13 zusätzlichen Dienstposten", so Steinberger. Die personelle Aufstockung werde auch die Infrastruktur von Wildflecken ein wenig stärken.