Bürgerversammlungen in Zeitlofs und Detter: Ein wachsender Ort und viele kostenintensive Projekte
Autor: Steffen Standke
Zeitlofs, Freitag, 04. November 2022
Der Markt Zeitlofs wächst, zumindest was die Zahl der Einwohner angeht. Das geht aus der Präsentation von Bürgermeister Matthias Hauke bei den Bürgerversammlungen hervor. Er erwähnte für dieses und nächstes Jahr spannende Projekte. Natürlich fragten Besucher nach.
Stieg die Einwohnerzahl nach dem Tiefpunkt von 2019 (2036) vergangenes Jahr auf 2060, sind heuer 2096 Menschen gemeldet. Verantwortlich sind Zuwächse in Zeitlofs (von 582 auf 604), Rupboden (241 auf 251) und Eckarts (276 auf 286). Detter (minus zwölf auf 375), Roßbach (minus 13, 231), Weißenbach (minus 5, 349) schrumpfen.
Verwaltungsleiter Tobias Fritzmann erklärt den Anstieg insgesamt mit gestiegenen Geburten und durch Zuzüge, die geschlossene Baulücken ermöglicht haben. In der Tat stehen jetzt schon 141 Zuzügen (gegenüber 105 im vergangenen Jahr) eine mit 106 niedrigere Zahl an Wegzügen gegenüber (Stand 6. Oktober). Allerdings ist auch deren Summe gegenüber 2021 gestiegen, wenn auch moderater. Damals waren es 90 Wegzüge. Erfreulicherweise gab es einen leichten Anstieg bei den Geburten, von 14 auf 17 und viel weniger Sterbefälle (18 statt 27).
Neu in Zeitlofs sind Flüchtlinge schwerpunktmäßig aus der Ukraine. 30 Menschen kamen von dort; die nächstgrößere Gruppe sind neun Somali.
Insgesamt nahm der Markt Zeitlofs in diesem Jahr 61 Flüchtlinge auf; 22 zogen weiter. 20 Menschen, die ihre Heimat verlassen haben, leben in einer Gemeinschaftsunterkunft des Landkreises in Zeitlofs.
Gewerbesteuer auf Höchststand
Bei den Einnahmen des Marktes erreichte die Gewerbesteuer im vergangenen Jahr mit 1,294 Millionen Euro einen Höchststand. 2020 waren es 1,105 Millionen Euro. Für dieses Jahr kalkuliert die Gemeinde vorsichtig mit 1,25 Millionen Gewerbesteuer.
Je höher diese Steuer, umso geringer fallen um circa zwei Jahre versetzt die Schlüsselzuweisungen aus. So verbuchte der Markt wegen eines Firmenzuzugs 2018/19 einen sprunghaften Anstieg der Gewerbesteuer um mehr als 400 Prozent auf mehr als eine Million. Dafür sackten 2021 die Schlüsselzuweisungen im Vergleich zu 2020 ab - von 933.412 Euro auf 462.520 Euro. Diese Jahr wird mit nur 438.300 Euro gerechnet.
Das Großprojekt in diesem und dem vergangenen Jahr war die Sanierung der Grundschule, die allein 2022 mit fast zwei Millionen Euro im Haushaltsplan steht. Fritzmann ist zuversichtlich, dass sich der Ansatz von insgesamt vier Millionen Euro für das Projekt bei den abzurechnenden Kosten halten wird.