Buchrasen: Produktionsbetrieb in Sicht
Autor: Ulrike Müller
Bad Brückenau, Mittwoch, 16. Sept. 2015
Etwa 1,2 Hektar Land hat die Firma "Enders" im Bad Brückenauer Teil des Gewerbegebiets Buchrasen gekauft. Das Gelände soll bis zu 4,67 Meter hoch aufgeschüttet werden. Der Stadtrat machte sich ein Bild vor Ort.
Mit einem Holzpfosten hat die Firma Enders die Höhe markiert, auf die sie das Gelände im Gewerbegebiet Bad Brückenau aufschütten lassen will. "Das ist halt 'ne ganz schöne Höhe", sagt Stadtrat Karlheinz Schmitt (CSU). 4,67 Meter ragt der Pfosten in die Höhe, mit Absperrband ist eine Böschung angedeutet. Um sich ein Bild zu machen, ist der Stadtrat eigens zum Buchrasen hinaufgefahren. In der vorherigen Sitzung wurde der Antrag der Firma nämlich zurückgestellt. Der Grund: Der Höhenunterschied zur Straße ist doch recht heftig, finden die Räte.
Substrat für die Landwirtschaft
Doch das ist nicht der einzige Grund.
"Für uns wäre es hilfreich, wenn mit dem Antrag zur Aufschüttung auch gleich der Bauantrag gestellt worden wäre", sagt Adelheid Zimmermann (FDP). "Der Bauantrag kommt, sobald die Aufschüttung vorhanden ist", antwortet Junior-Chef Marc Enders. Die Firma, die ihren Sitz in Oberleichtersbach hat, plant die Auslotung eines neuen Geschäftsfeldes. Viel verraten Josef und Marc Enders noch nicht, nur so viel: "Wir haben ein imprägniertes Substrat für die Bio-Landwirtschaft entwickelt", sagt Josef Enders. Man habe bereits Patent angemeldet. Und Marc Enders erklärt: "Es geht um Düngemittel, das nicht ausschließlich mineralsalzbasiert ist. Es erhält die Fruchtbarkeit des Bodens." Entwicklung und Produktion sei bereits an einem Standort in Thüringen angelaufen. Nun will Enders das Geschäftsfeld in die Rhön holen und vergrößern.
Entschluss fällt 17:1
Der Stadtrat läuft ein paar Schritte. Hier ist das Gelände bereits aufgeschüttet worden, denn das Unternehmen hat später noch einen weiteren Teil der Fläche dazugekauft. "Von hier aus sieht es doch schon anders aus", sagt Almuth Bauer. Und tatsächlich, der Höhenunterschied wirkt nicht mehr ganz so mächtig. "Wenn so ein Betrieb nach Bad Brückenau kommt, ist das doch toll!", sagt Bauer sie weiter. Auch wenn sich die Geschäftsführer mit konkreten Zahlen noch zurückhalten, für Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) scheint klar: "Das Ziel ist, irgendwann die Produktion nach Bad Brückenau zu holen. "Im Sitzungssaal gibt es dann auch gar nicht mehr viel zu besprechen. Einzig Birgit Poeck-Kleinhenz (PWG) stimmt nicht zu. "Wenn der Bauantrag schon vorliegen würde, hätten wir die Gewissheit, dass die Halle auch gebaut wird", begründete sie. Ihre Kollegen sahen das nicht so. Das Unternehmen Enders darf seine Pläne also umsetzen.
Straßensperrung und Bürgerbroschüre
Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) wies den Stadtrat darauf hin, dass die Einmündung in die Düsseldorfer Straße von der Ecke Bahnhofstraße/Hammelburger Straße aus jeweils zwischen 9.30 bis 16.30 Uhr voll gesperrt ist. Am Wochenende ist die Zufahrt frei. Während der Sperrung ist die Düsseldorfer Straße über die Buchwaldstraße und Josef-Dörflinger-Straße erreichbar. Stadtrat Thomas Eigenbrod (CSU) fragte nach, warum die Schienen beim aktuellen Ausbau der Hammelburger Straße drin bleiben. "In Altengronau wurden sie doch auch rausgenommen...", sagte Eigenbrod. "Ja, aber illegal", warf Stadtrat Benjamin Wildenauer (SPD) ein, der sich im Förderverein Hessisch-Bayerische Sinntal-Kreuzbergbahn für eine Reaktivierung der Strecke von Jossa zum Arnsberg einsetzt.
Stadträtin Birgit Poeck-Kleinhenz (PWG) fragte nach, warum in der neuen Broschüre für Neubürger die privaten Telefonnummern der Stadträte abgedruckt seien. Die Stadtverwaltung wies darauf hin, dass die Kontaktdaten im Internet ohnehin abrufbar seien.