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Brückenaus Bad-Hotel im Spiegel der Moderne


Autor: Gerd Schaar

Bad Brückenau, Freitag, 03. März 2017

Zug um Zug werden die Zimmer des Bad Brückenauer Bad-Hotels saniert. Es soll ein Wohlfühl-Ambiente auf hohem Niveau entstehen.
Im Spiegel: "König Ludwig I. würde sich hier wohl fühlen", ist sich Kurdirektorin Andrea Schallenkammer sicher. Foto: Gerd Schaar


Das Bad-Hotel im Kurpark des Staatsbades Brückenau wird derzeit für fast zwei Millionen Euro saniert. Das Wohlfühl-Erlebnis für den Hotelgast soll gesteigert werden. Bauherr ist der Freistaat Bayern. Hotelbetreiber ist das Pächter-Ehepaar Ulrike und Joachim Pfaff.

"König Ludwig I. würde sich hier wohl fühlen", ist sich Kurdirektorin Andrea Schallenkammer sicher. Von außen hat sich der klassizistische Bau nicht verändert. Auch innen ist viel Historisches geblieben. So zum Beispiel das originale Treppenhaus, der Stuck an den Wänden und Decken oder die originalen Türen. Völlig neu ist das Ambiente, das durch die hochwertige Möblierung im zeitgemäßen Stil unterstützt wird. "König Ludwig I. wäre sicher stolz darauf, dass wir nach zwei Jahrhunderten sein Erbe sorgsam hüten und pflegen", meint Schallenkammer. Der königliche Standard sei im Staatsbad Brückenau gesichert. Die Gäste seien entsprechend gut und herzlich bei der Familie Pfaff aufgehoben.


Denkmalschutz

"Die Baumaßnahme geht über das bloße Renovieren weit hinaus", betont Architekt Stefan Richter. Freilich sei der Segen des Amtes für Denkmalschutz im Vorfeld eingeholt worden. In der Sanierungsmaßnahme seien die aktuellen Vorschriften über Brandschutz, Fluchtwege und Barrierefreiheit eingearbeitet, inklusive energetischer Sanierung. "Nach und nach werden die rund 20 Hotelzimmer bearbeitet", umschreibt Richter die Maßnahme. Die Sanierung eines Altbaues im laufenden Betrieb sei nicht ganz einfach. Da gebe es auch Überraschungen zum Beispiel bei den alten Elektroleitungen, die anders verlegt wurden als aus den Plänen ersichtlich. "Die Fensterscheiben werden alle ausgetauscht", bestätigt der technische Leiter Thomas Gunkel. Dreifache Verglasung sei jetzt angesagt. Ichfreue mich, dass ich hier wirken kann", verrät Pächterin Ulrike Pfaff.

Mit Kurgästen habe sie reichlich Erfahrungen aus ihrer ehemaligen Kurpension Landhaus Marienthal und seit neun Jahren aus ihrer Tätigkeit im Bad-Hotel geschöpft. Das Bad-Hotel habe sich gut etabliert.

"Und jetzt mit den schönen Zimmern und neuen Bädern wird der Ansturm noch größer werden", vermutet Pfaff.


Eckdaten zum Sanierungsprojekt

Kosten und Maßnahmen: Rund 1,3 Millionen Euro investiert der Freistaat Bayern in die Zimmer und etwa 500.000 Euro in die energetischen Fenster. Egal ob Bäder, Böden, Putz und Möbel - alles wird erneuert. Der Baubeginn war heuer Mitte Januar, im Juni soll das Projekt abgeschlossen sein, so das sportliche Ziel. Alle Arbeiten erfolgen in zwei Bauabschnitten, so dass durchgehend eine Teilbelegung des Hotels möglich ist.

Historie: Das Gebäude wurde in den Jahren 1821 bis 1823 nach Plänen von Leo von Klenzes anstelle des alten Badehauses (Baujahr 1779) errichtet. Die vergangene Sanierung war 1987. Für die drei Suiten und 18 Doppelzimmer wird die Zertifizierung "3 Sterne plus" angestrebt.