"Brückenauer Runde" - eine herausfordernde Mountainbike-Tour
Autor: Steffen Standke
Bad Brückenau, Montag, 01. August 2022
Neun Rundstrecken für Mountainbiker sind laut dem Landratsamt derzeit im Landkreis Bad Kissingen ausgeschildert. Eine davon, die "Brückenauer Runde", kam erst kürzlich dazu. Sie hat einige Spezialitäten zu bieten.
Fast 57 Kilometer Fahrstrecke, runde sieben Stunden und zehn Minuten Fahrzeit, 1244 zu überwindende Höhenmeter: Die "Brückenauer Runde" gehört sicher zu den anspruchsvollsten MTB-Routen im Landkreis, obwohl ihr Name harmlos klingt und sie an Orten vorbeiführt, die eher für Entspannen und Erholung stehen. Aber es sind auch "Scharfrichter" dabei.
Die Rundtour startet "ganz unten" im Sinntal, am Deutschen Fahrradmuseum in der Villa Füglein im malerischen Staatsbad Brückenau. Doch dann beginnt schon die erste Herausforderung: Nach einem kurzen Stück über öffentliche Straßen und den Bahnradweg geht es steil hinauf in den Römershager Forst-Süd und zum Dreistelz. Immerhin 600 über Null misst der wohl südwestlichste Berg der Rhön. Fast 400 Höhenmeter sind vom Staatsbad zum Dreistelz zu überwinden.
Und nochmal 20, wenn der Mountainbiker zum Aussichtsturm auf dem Dreistelz-Rücken vordringen möchte. Der Blick von dort übers Sinntal hin zur Rhön und in die andere Richtung zum Spessart lohnt sich. Die Autoren der Streckenbeschreibung nennen die Aufstieg insgesamt "einen der längsten und schönsten, aber auch fordernsten Trails der Rhön".
Die Abfahrt führt dann über die Oberleichtersbacher Ortsteile Dreistelz und Buchrasen in den Kalkgrund mit dem Röllbach, ehe sich die Route oberhalb von Bad Brückenau am Hang unterhalb des Pilsterwaldes Richtung Römershag entlangschlängelt. Ab dem Ort folgt sie im Tal dem Mühlrainweg, ehe sie beim Röderhof die Sinntalbrücke der A7 unterquert.
Lange und Große Steine
Bei Riedenberg geht es wieder steil bergan Richtung Truppenübungsplatz Wildflecken, dessen Gebiet kurz gestriffen wird. Die innerhalb liegenden Höhen und abgesiedelten früheren Ortschaften bleiben dem MTBler leider verborgen, nicht aber die Großen und die Langen Steine - geologische Launen der Natur.
Ein paar Schritte den Hang hinauf und der Besucher steht mitten zwischen den riesigen Sandsteinen, die wahllos verstreut im Wald herumliegen ("Große Steine"). Etwas leichter vom Weg aus erreichbar sind die Langen Steine, Buntsandgestein, das in der Zeit des Trias vor rund 245 Millionen Jahren entstanden ist. Es und der Muschelkalk prägen die Rhön. Erst der Vulkanismus verwandelte sie einige Millionen Jahre später im Tertiär in ein Gebirge.