Brachliegendes Bahnhofsgelände in Bad Brückenau: Am künftigen Tor zur Stadt hakt es
Autor: Julia Raab
Bad Brückenau, Dienstag, 05. April 2022
Noch in diesem Jahr muss das Konzept rund um das Bahnhofsgelände stehen, die Regierung wartet wegen einer möglichen Förderung darauf. Derzeit ist das Areal ja eher ein Schandfleck.
500 Meter lang ist das Gelände, durch das der Rhönexpress-Radweg in Bad Brückenau verläuft. Für die Touristen bietet sich - jetzt im Frühling - noch immer ein unschönes Bild. Abgestellte Fahrzeuge und Schutthaufen verleiten die Radfahrer nicht zum Anhalten. Seit vier Jahren gehört die Fläche der Stadt, doch passiert ist offensichtlich nicht besonders viel.
"Wir wissen überhaupt nicht, wie es hier weitergeht", beklagt Gisela Ullmann vom Hotel Ursula, das direkt neben dem Bahnhofsgelände liegt. Seit Jahren beschweren sich die Gäste, dass hier eine ungenutzte, freie Fläche sei. "Das Areal könnte so schön sein mit dem Radweg, der sehr gut von Einheimischen und Touristen genutzt wird", weiß sie aus Erfahrung.
Abstellplatz
Doch das Gegenteil passiere. Immer mehr Lkw nutzten die Fläche als Parkplatz, immer mehr Erd- und Kieshaufen entstünden. Bis zu sechs große Fahrzeuge habe sie bereits dort gezählt. Dazu kämen obszöne Beschriftungen am Bahnhofsgebäude. "Das gibt kein gutes Bild", sagt Ullmann verärgert.
Die Stadt plant - wie in der Haushaltsberatung besprochen - 1,5 Millionen Euro für die Neugestaltung des Bahnhofsgeländes in den kommenden Jahren ein. "Recht zügig und noch in diesem Jahr sollte nun das öffentliche Ausschreibungsverfahren gestartet werden", mahnt Kämmerin Julia Spahn an, wegen der zu erwartenden Förderung im Rahmen des Programmes Stadtumbau West.
Tor zur Stadt
Zum Hintergrund: Das Planungsbüro Schlicht Lamprecht - von der Stadt beauftragt - stellte im Jahr 2020 einen Rahmenplan für das Bahnhofsgelände öffentlich vor. Dort ist eine klare Richtung zu erkennen. Das Areal soll als Eingangstor zur Innenstadt fungieren und die Touristen und Radfahrer sozusagen dort abholen.
Es hat die Funktion eines Verkehrsknotens mit Busbahnhof und Parkplätzen, ist Bindeglied zum Kurpark und soll beispielsweise mit Info-Container, Aktions- und Aufenthaltsflächen ausgestattet werden, heißt es darin.
Klare Linie
Das Empfangsgebäude solle stehen bleiben und mit WC und Bistro ausgestattet einen Aufenthaltsort darstellen. Daneben komme eine Überdachung für Fahrräder und ein Wohnmobil-Stellplatz nebenan. Der Rahmenplan legte also - das lässt sich zumindest so herauslesen - eine ganz klare Linie vor.