Druckartikel: Blühendes Schmuckstück in Wernarz

Blühendes Schmuckstück in Wernarz


Autor: Thomas Dill

Wernarz, Donnerstag, 14. Sept. 2017

Der Obst- und Gartenbauverein Wernarz begeht sein 40-jähriges Jubiläum. Der Verein ist schon viel älter, fristete allerdings einen Dornröschenschlaf.
iDe vereinseigene Streuobstwiese in der Hohl ist ein blühendes Schmuckstück des Obst- und Gartenbauvereins Wernarz. Thomas Dill


"1977 aus dem Dornröschenschlaf erweckt", so ist es in einem der ersten Protokollbücher des "kleinen" Gartenbauvereins Wernarz zu lesen. Am 12. Januar 1977 trafen sich Gartenbegeisterte im ehemaligen Gasthaus Hochgesang und wählten Alma Kammerer zur Vorsitzenden - heute ist sie Ehrenvorsitzende. Als Mitgliederzahl wurden 30 Wernarzer Personen benannt. Am kommenden Samstag und Sonntag feiert der Verein sein 40-jähriges Jubiläum.
Wie schon die Einleitung sagt, handelte es sich hier nicht um eine Neugründung, sondern um die Reaktivierung des vermutlich ältesten Obst- und Gartenbauvereins im Altlandkreis. Leider gibt es wenig Material aus dieser Zeit, eine Mitgliederliste aus dem Jahr 1956 weist jedoch bereits 24 Personen nach. Vermutlich hat es den Verein jedoch bereits vor dem Zweiten Weltkrieg in einer Form als dörfliche Obstbaugenossenschaft gegeben. Dieser Rückschluss ist möglich, war doch mit dem Kreisfachberater für Obstbau und Bürgermeister von Wernarz, Franz Müller, ein Fachmann im Obstbau in Wernarz ansässig.


"Schöner von Wernarz"

Die Eigenzüchtung "Schöner von Wernarz" wurde vor dem Krieg waggonweise bis nach Frankfurt verschickt. Auch sein Sohn Clemens Müller und dessen Schwester Veronika wirkten bis in die 1990er Jahre in diesem Sinne in Wernarz. Der "Schöne von Wernarz" kann heute noch von einigen Bäumen im Ortsbereich geerntet werden.
Seit Langem schon ist der OGV Wernarz ein Bindeglied zwischen der benachbarten Gemeinde Eckarts und auch dem Staatsbad, kommt doch von den aktuell fast 80 Mitgliedern ein großer Teil aus diesen Gemeinden beziehungsweise Ortsteilen.
In Wernarz selbst ist der Verein der letzte aktive Verein und trägt somit maßgeblich dazu bei, dass wenigstens noch etwas Dorfleben stattfinden kann.


Volkstanzgruppe Aushängeschild

Hierzu tragen auch in den Wintermonaten die regelmäßigen Spielabende im Vereinsheim bei. Dieses wurde in der alten Schule, heute Kindergarten, im Obergeschoss in Eigenleistung ausgebaut und ist in Wernarz Ersatzraum für die seit Langem nicht mehr vorhandenen Gaststätten des Dorfs.
Die Volkstanzgruppe des Vereins war in den 1980er- und 1990er-Jahren nicht nur ein Aushängeschild des Vereins, sondern Repräsentant der Stadt, so bei der Begründung der Städtepartnerschaft mit Ancenis.
Auch die Geranienmärkte des Vereins unter der Dorflinde hatten lange Jahre einen guten Ruf, werden heute privat noch regelmäßig in der Stadtmitte am ehemaligen Kupsch-Markt durchgeführt. Am morgigen Samstag, 16. September, wird die Wiedergründung vor 40 Jahren mit einem kleinen Kommersabend im katholischen Pfarrheim Wernarz ab 19 Uhr gewürdigt.
Am Sonntag, 17. September, lädt der Verein dann die Öffentlichkeit zu einem ökumenischen Gottesdienst in die St. Josefs-Kirche zu Wernarz ein, anschließend wird es ein geselliges Miteinander im Pfarrheim geben. Die Vereinsmitglieder bewirten ihre Gäste mit warmen Speisen und selbstgebackenen Kuchen. Eine Bilderausstellung im Foyer zeigt an beiden Tagen einen kleinen Querschnitt der letzten 40 Jahre Vereinsgeschehen.