Beton-Pfähle sichern Hang in Bad Brückenau

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14 Meter tief bohrt dieser Spezial-Bagger Löcher in den Untergrund: In jedes einzelne Loch passen ein riesiger Eisenkorb und neuneinhalb Kubikmeter Beton. Fotos: Ralf Ruppert
14 Meter tief bohrt dieser Spezial-Bagger Löcher in den Untergrund: In jedes einzelne Loch passen ein riesiger Eisenkorb und neuneinhalb Kubikmeter Beton. Fotos: Ralf Ruppert
 
 
 
 

Eine Spezialfirma hat in der Baugrube der geplanten Senioren-Wohnanlage in Bad Brückenau mit den Sicherungsarbeiten begonnen. Die Baukosten steigen um mehr als eine Million Euro.

Die Idee ist einfach: Man bohrt Loch für Loch nebeneinander, füllt jedes mit Stahlbeton, lässt das Ganze aushärten und hat anschließend eine stabile Wand, die man auf einer Seite abgraben kann. Die Ausführung dagegen erfordert schwere Spezialmaschinen: 90 Zentimeter beträgt der Durchmesser des Bohrers, der sich 14 Meter tief in den Untergrund der Baugrube des neuen "Hauses Waldenfels" frisst. "Wir sind sieben Meter im Felsen, da dürfte jetzt nichts mehr passieren", sagt Thomas Fütterer, der bei der Spezial-Firma Gollwitzer für die Arbeiten zuständig ist.

Schäden an zahlreichen Häusern

Wo im Frühjahr rund 25.000 Kubikmeter Erde abgegraben wurden, stapeln sich jetzt 14 Meter lange Körbe aus Baustahl, die den neu entstanden Hang sichern sollen. Monatelang stand die Baustelle still, lediglich Mess-Bohrungen waren möglich, nachdem Anwohner nicht nur direkt oberhalb, sondern auch in benachbarten Straßen immer mehr Schäden gemeldet hatten.

Ein privater Bauherr hätte möglicherweise schon das Handtuch geworfen, Glück für Anwohner und Stadt, dass die kreiseigene Carl von Heß'sche Sozialstiftung Bauherrin ist. Deren Vorstand Marco Schäfer übt sich in Optimismus: "Wir wollen bis Weihnachten mit beiden Maßnahmen fertig sein, damit dann nach dem Winter der Rohbau oben draufgesetzt werden kann."

Bei der ersten Vorstellung war das Projekt mit zehn Millionen Euro angesetzt, zum Spatenstich ging die Stiftung von 18 Millionen Euro aus. Allein die Planung der jetzigen Hangsicherung hat nun eine weitere halbe Million Euro verschlungen. Für die beschriebene Bohrpfahlwand kommen nun weitere 510.000 Euro hinzu, bei der so genannten Hangverdübelung erhielt ebenfalls die Firma Gollwitzer mit weiteren 562.000 Euro den Zuschlag. Dabei werden Anker schräg zum Hang bis in festen Untergrund eingebohrt.

Marco Schäfer hofft, dass ein Teil der Mehrkosten durch Zuschüsse gedeckt wird: "Wir sind im Gespräch mit der Regierung von Unterfranken." Das Projekt wird bereits mit Unterstützung der Kommunalen Rhönallianz gefördert, weil die Stiftung eben nicht auf die grüne Wiese, sondern in Innenstadtnähe baut - mit allen Konsequenzen.