Beim großen Faschingsumzug: Piraten erobern Zeitlofs
Autor: Marion Eckert
Zeitlofs, Montag, 25. Februar 2019
Mit 45 Fußgruppen und Wagengespannen war der Faschingszug in Zeitlofs wieder der ultimative Höhepunkt des Faschings im Sinntal. 45 Gruppen und Wagen waren unterwegs.
Lange vor Beginn des Faschingszugs in Zeitlofs drängten sich die Zuschauer in dem kleinen Ort. Das Wetter hätte nicht besser sein können, strahlender Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen, so ließ es sich aushalten, feiern, tanzen und schunkeln.
Dann endlich ertönte die durchdringende Hupe des ersten Lkw, der mit dem Schild "Der Zug kömmt!" alle darauf aufmerksam machte, dass es für die nächsten nahezu zwei Stunden kein Durchkommen mehr in Zeitlofs gab. Weit außerhalb parkten die Besucher und nahmen gerne den Fußmarsch ins Dorf in Kauf, um bei diesem närrischen Spektakel mit dabei zu sein. Jung und alt nutzte die ausgelassene Stimmung, um sich zu kostümieren und zu schminken - und sei es nur ein Herzchen auf der Backe.
Aufpassen auf die Kinder
Für den Veranstalter, die Dorfgemeinschaft Zeitlofs GbR ( Feuerwehr, Sportverein und Kulturverein) mit Matthias Hauke an der Spitze, ist diese Großveranstaltung nur mit einem großen Organisations- und Helferteam zu bewältigen. Alleine die Sicherheitsaspekte entlang des Zuges waren enorm, um vor allem die Kinder davor zu bewahren, beim Aufsammeln der Bonbons, der Popcorntüten und Lutscher nicht unter die Räder der großen Wagen zu kommen. Alle zehn Meter war ein Feuerwehrmann postiert, der während der gut zweistündigen Gaudi den Überblick behalten musste.
Der Sinntaler Faschingsumzug findet seit 2004 im Wechsel mit dem hessischen Nachbarort Altengronau im zweijährigen Rhythmus statt. Der diesjährige Umzug war der 13., der durch Zeitlofs führte. Zeitlofs ist ein kleiner Ort mit 600 Einwohnern und stellte eine Helfercrew mit gut 200 Personen auf die Beine. Denn wenn der Faschingszug sich durch den Ort windet, ist Ausnahmezustand angesagt. Der Veranstalter sprach von gut 5000 Besuchern.
Tollen Kontakt zu den Zuschauern
Was den Zug so attraktiv macht, ist nicht nur seine Größe mit 45 Gruppen und Wagen, sondern auch seine relativ kurze Strecke. Im Schritttempo ging es voran, was aber nicht zu Langeweile führte, sondern zu einem tollen Kontakt zu den Zuschauern. Da konnte das eine oder andere Schnäpschen miteinander getrunken werden, und so manche Schunkelrunde war in der geballten Zuschauermenge auch drin.
Lob von höchster Stelle
Moderiert wurde der Zug von Bad Brückenaus Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks und Zeitlofs Bürgermeister Wilhelm Friedrich, die beide tüchtig für Stimmung sorgten. Jede Gruppe wurde von ihnen persönlich begrüßt und vorgestellt, wobei sich die Bürgermeisterin natürlich ganz besonders über die Bad Brückenauer Teilnehmer freute. Superlativ über Superlativ gab es von den Bürgermeistern. "Phänomenal, großartig, grandios", war die Bürgermeisterin begeistert und zollte Zeitlofs ihren Respekt. "So eine tolle Organisation. Was der kleine Ort auf die Beine stellt."
Tüchtig Beschallung gab es von den großen Wägen, doch Matthias Hauke war es durch geschicktes Einteilen der verschiedenen Gruppen gelungen, für die drei Musikgruppen und den Spielmannszug gewisse "beschallungsfreie" Positionen zu finden.