Baumpflanzung: Äpfel für Allergiker
Autor: Ulrike Müller
Bad Brückenau, Dienstag, 05. Mai 2015
Ein altes Sprichwort besagt, der tägliche Genuss eines Apfels halte fit und munter. Die Malteser-Klinik Dr. von Weckbecker kann sich demnächst über eine eigene Ernte freuen.
Wenn ein echter Wurm auf dem Schreibtisch herumrobbt, dann hält man ver mutlich einen Bio-Apfel in der Hand. Der Wurm - und auch der Apfel - kommen aus Erding. Dort wohnt Siegfried Ascher. Einmal im Jahr erholt sich der Arzt mit dem Schwerpunkt Na turheilverfahren in der Mal teser-Klinik Dr. von Weckbecker. "Zum Fasten braucht man Ruhe", sagt Ascher. Und die hat er in Bad Brückenau.
Aber zurück zum Apfel. Neben seinem Job als Mediziner baut Ascher Obstbäume an. 600 Stück habe er, davon allein 350 Apfelbäume, erzählt er. Dabei verträgt Ascher keine Äpfel. Ei gentlich. "Ich habe selbst mal eine Apfelallergie gehabt", sagt er. Da habe er auf seinem Bauernhof die alten Sorten wieder angepflanzt. Mittlerweile arbeite er eng mit dem Bayerischen Obstzentrum Hallbergmoos zu sammen.
"Wir testen neue Sorten, ob sie allergietauglich sind", erzählt Ascher.
Eine dieser Züchtungen, die Sorte heißt "Ba ya Marisa", hat Ascher der Klinik als Geschenk mitgebracht. "Weil hier so viel Wert auf Gesundheit und Ernährung gelegt wird, passt der Baum bestens hierher", sagt der Hobby-Züchter.
Wachsamkeit beim Griff ins Regal
Petra Steil, Geschäftsführerin der Malteser-Klinik, freut sich über den jungen Baum hinter der Klinik. "Die Leute wissen oft gar nicht, was sie sich mit diesem Industrie-Obst antun", sagt Steil. Wenn Äpfel glatt und rutschig sind, so seien sie gewachst. Das Wachs aber setze sich in der Leber ab.
Die Idee mit dem Baum passe gut ins Konzept. "Wir haben viele Allergiker hier", erzählt Steil. Ihr Anliegen sei es, dass die Patienten lernen, dass sie sich trotzdem gesund ernähren kön nen - und natürlich. "Diesem Apfel sieht man an, dass er gelagert hat", sagt Steil.
Gesund ist er trotzdem - oder gerade deswegen.
Züchtung: Baya Marisa
Sorte Die Apfelsorte "Baya Ma risa" ist eine Züchtung des Bayerischen Obstzentrums Hallbergmoos. Sie zeichnet sich durch ihr rotes Fruchtfleisch aus. Der Apfel hat einen säuerlichen Geschmack, der aber nicht so säuerlich wie bei den bisher bekannten Sor ten mit rotem Fruchtfleisch sein soll. Die roten Farbstoffe - auch Anthocyane genannt - kommen zum Beispiel auch in Brombeeren vor und haben eine hohe gesundheitsfördernde Wirkung.
Ernte Die Züchtung gehört zu den Herbstäpfeln. Die Früchte sind Ende September reif und und können bis in den Januar hinein gegessen werden.
Verarbeitung In besonderer Weise eignet sich die "Baya Marisa" zur Herstellung von ro tem Saft oder Gelee. Im Zusammenspiel mit hellen Äpfeln können auf Kuchen Muster ge legt werden.
Quelle: Bayerisches Obstzentrum Hallbergmoos