Bad Brückenauer Jugend äußert ihre Wünsche
Autor: Steffen Standke
Bad Brückenau, Freitag, 10. Juni 2022
Ihre Stadt aufgegeben? Haben die Bad Brückenauer Jugendlichen noch lange nicht. Das zeigt eine Befragung, die jetzt vorgestellt wurde. Die jungen Leute zwischen zehn und 21 Jahren sind gut integriert, wollen aber mitgestalten.
Das hat nicht nur Gemeindejugendpflegerin Ulrike Abersfelder überrascht. Dass so viele Bad Brückenauer Jugendliche bei sie betreffenden Themen mitreden wollen (87 Prozent). Und sich teils aktiv beteiligen möchten. Das zeigt die Befragung, die die 27-Jährige im Stadtrat vorstellte.
Abersfelder und ihre Kollegin Mina Friedlein hatten 700 Bad Brückenauer Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 21 Jahren per Post angeschrieben, beziehungsweise veröffentlichten die Umfrage in sozialen Netzwerken. 126 antworteten, was - statistisch gesehen - einen recht hohen Rücklauf bedeutet.
Die Verteilung lag relativ ausgeglichen bei zehn bis elf Teilnehmern pro Altersstufe; überproportional vertreten waren mit jeweils 17 die Elf- und 14-Jährigen. Auch 16-Jährige beteiligten sich stärker als der Durchschnitt (14).
Es nahmen mehr Mädchen (65) als Jungen (55) teil; zwei bezeichneten sich als "divers". Natürlich leben die meisten Teilnehmer in der Kernstadt (76, fast 62 Prozent). Aber auch in den Stadtteilen Römershag (18), Volkers (zwölf) und erstaunlicherweise dem Staatsbad ( 14) war die Beteiligung gut. In Wernarz fanden sich nur drei Kinder und Jugendliche.
Die meisten Teilnehmer, rund 73 Prozent, gehen noch zur Schule, besonders ins Franz-Miltenberger-Gymnasium. Ansehnlich war auch der Rücklauf von der Realschule, gering der von Grund- und Mittelschule. Jeweils rund ein Zehntel der Antwortenden absolviert eine Ausbildung oder arbeitet schon.
Gut im Stadtleben integriert, aber....
Bemerkenswert war, dass viele der Jugendlichen - zumindest die, die teilgenommen haben - gut im Stadtleben integriert sind, und zwar über die Vereine. Der FC Bad Brückenau wurde da am häufigsten genannt, insbesondere die Handballabteilung. Es folgten der Turnverein 1884 und der 1. SV Römershag. Auch die Musikschule ist, wie die Georgi-Bläser, bekannt und wird gut genutzt.
Laut den Umfrageergebnissen schätzen die Kinder und Jugendlichen in den Vereinen die dort herrschende Gemeinschaft und familiäre Atmosphäre. Sie seien abwechslungsreich. Für eine Kleinstadt gebe es viel Auswahl an verschiedenen Vereinen, schrieb ein Teilnehmer.