Druckartikel: Bad Brückenau: Wohnprojekt "Neue Post" ist tot

Bad Brückenau: Wohnprojekt "Neue Post" ist tot


Autor: Ulrike Müller

Bad Brückenau, Mittwoch, 13. März 2019

Lange hoffte die Stadt auf eine neue Nutzung des ehemaligen Hotels Post. Doch es gab nicht genügend Käufer. An anderer Stelle aber soll es besser laufen.
Hinter den Schaufenstern wirbt der Investor noch nach Käufern für seniorengerechte Wohnungen. Im Internet wird die "Neue Post" hingegen nicht mehr aktiv vermarktet. Foto: Ulrike Müller


Es ist still geworden um das Wohnprojekt "Neue Post" in der Innenstadt. Zu still. Vor gut einem Jahr, im Februar 2018, lief die Vermarktung des markanten Objekts in der Ludwigstraße an. Ein Jahr zuvor, ebenfalls im Februar, hatte der Stadtrat dem Bauantrag für das ehemalige Hotel erneut zugestimmt. Der Investor hatte etliche Änderungen an der ursprünglichen Planung vorgelegt. 14 seniorengerechte Wohnungen mit der Möglichkeit, Serviceangebote über das Haus Waldenfels zu buchen, sollten entstehen.

Der kürzlich verstorbene Immobilienmakler Rainer Alt hatte sich zu Beginn der Vermarktung noch optimistisch gezeigt. Er sprach von "ersten ernsthaften Kaufinteressenten". Mit Plakaten hinter den Schaufenstern des Objekts wirbt Alt Immobilien noch immer um Käufer. Auf einem bekannten Immobilienportal im Internet ist die "Neue Post" inzwischen aber nicht mehr zu finden.

Wiederbelebung als Hotel?

Gerhard Zaiß, Sprecher des Investors Manfred Müller, schafft Klarheit: "Leider war die Nachfrage nicht so, dass wir es umsetzen konnten", sagt er am Telefon. Aktuell gebe es Überlegungen, das Gebäude wieder als Hotel zu nutzen. In den kommenden Wochen sei eine Ortsbegehung mit einem Hotelbesitzer aus München geplant, ergänzt er. "Ich würde mich ganz stark freuen, wenn das Hotelprojekt klappen würde, weil wir dringend Übernachtungsmöglichkeiten brauchen", sagt Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) dazu.

Ein zweites Projekt habe laut Zaiß nun Vorrang. Der Investor hatte auch das ehemalige Haus Waldenfels in der Ernst-Putz-Straße gekauft. Auch hier sind Eigentumswohnungen geplant. Schon länger steht ein schmales Gerüst an der Rückseite des Gebäudes. Abends soll manchmal Licht hinter den Fenstern zu sehen sein. "Ein Teil der Arbeiten hat schon begonnen", erklärt Zaiß. Dabei gehe es um den Innenausbau der Wohnungen.

Wohnungen werden gesucht

Das Objekt wird im Internet vermarktet. Für rund 263.000 Euro ist beispielsweise eine Vier-Zimmer-Wohnung zu bekommen, 106.375 Euro kostet eine Zwei-Zimmer-Wohnung. Die Plattform wirbt mit der Nähe zur Stadt und dem unverbauten Ausblick über das Sinntal. Auch hier ist von altersgerechten Wohnungen die Rede.

40 Prozent der Wohnungen im ehemaligen Haus Waldenfels seien bereits verkauft, sagt Zaiß. "Was uns zur Zeit fehlt, sind Wohnungen und Häuser", sagt Meyerdierks. Immer wieder sei sie mit Anfragen Wohnungssuchender konfrontiert, wo sie häufig nicht weiterhelfen könne.