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Bad Brückenau: Wochenende ohne Stadtfest


Autor: Julia Raab

Bad Brückenau, Mittwoch, 23. Juni 2021

Wie sehr das Stadtfest fehlt, das spüren vor allem die Vereine durch die fehlenden Einnahmen. Aktuell denken sie allerdings weniger an das Fest als an den laufenden Betrieb. Gibt es bereits Pläne fürs Spätjahr?
Openair der Gruppe "Join Us" beim ersten Brückenauer Stadtfest 1981 mit Hartmut Bös, Peter Stock, Harald Kuhn und Siegbert Remberger. Foto: Archiv/Karin Nerche-Wolf


Im März war es traurige Gewissheit: Das Bad Brückenauer Stadtfest kann dieses Jahr zum zweiten Mal in Folge pandemiebedingt nicht stattfinden. Dieses Wochenende wäre es soweit. Traditionell ist das Stadtfest, das vor genau 40 Jahren zum ersten Mal auf die Beine gestellt wurde, ein Fest der Vereine, der musikalischen Auftritte und der Geselligkeit.

"Für den Verein ist das Ereignis die wichtigste Einnahmequelle, damit finanzieren wir beispielsweise den Schiedsrichter und die Hallenmiete", sagt Dirk Stumpe von der Handballabteilung des FC Bad Brückenau. Der komplette Spielbetrieb sei von den Einnahmen abhängig und deshalb schmerze es den Verein besonders, dass es nicht stattfindet.

Genug Spieler

Ähnliches gilt auch für die Fußballer des Vereins. Abteilungsleiter Heribert Jakobsche betont, dass die Einnahmen vom Stadtfest wünschenswert gewesen wäre. Allerdings erfordere zum aktuellen Zeitpunkt die Aufnahme des Spielbetriebs genug Kraft und Zeit. "Wir sind froh, dass uns die aktiven Sportler erhalten geblieben sind", fügt er noch hinzu.

Thomas Dorn, Vorsitzender des SV Römershag, ist traurig über die Absage des Stadtfestes. "Das Stadtfest fehlt - nicht nur den Vereinen", sagt er. Was die aktiven Spieler angeht, so kann der TV bis zum jetzigen Zeitpunkt froh sein, denn "wir haben zum Glück genug Spieler", sagt Dorn. Diese Tatsache kann auch Stumpe vom FC Bad Brückenau bestätigen. "Die Handballer sind gut aufgestellt." Aktuell gehe es vor allem darum, den Spielbetrieb wieder zum Laufen zu bringen.

Investitionen zurückstellen

Die fünf Volkerser Vereine sind seit jeher ein wesentlicher Teil des Stadtfestes. Sie organisierten bisher gemeinsam den Verkauf auf dem Stadtfest. "Das sind schon immer 80 bis 90 Helfer, ohne die es nicht möglich wäre", sagt Arnold Brust, Mitorganisator bei der Feuerwehr. Das Miteinander sei durch die Organisation beim Stadtfest gefördert worden. "Die beiden Jahre ohne Stadtfest machen sich daher auch in der Volkerser Gemeinschaft bemerkbar", sagt Brust.

Beim TSV bestätigt Kassier Michael Brust die Einbußen durch das fehlende Fest. "Da müssen Investitionen eventuell zurückgestellt werden", sagt er. Denn laufende Kosten wie Unterhalt des Sportheimes, des Sportplatzes und Anschaffungen wie Rasenmäher oder ähnliches gingen ja weiter.

Leichtigkeit fehlt

Auch das Stadtoberhaupt, Bürgermeister Jochen Vogel (CSU), bedauert den Ausfall sehr: "Das soziale Miteinander, der Austausch untereinander, einfach mal mit Freunden Fünfe gerade sein zu lassen, all das kann leider nicht stattfinden." Deshalb hoffe er auch umso mehr auf das Stadtfest im kommenden Jahr.

Was die Veranstaltungsplanungen für das weitere Jahr angeht, so reagiert Vogel äußerst zurückhaltend. Wegen möglicher Kontaktbeschränkungen im Herbst könne zum jetzigen Zeitpunkt nichts konkret geplant werden.

"Wir können wohl nur kurzfristig tätig werden und vielleicht einfach nur was Kleines auf die Beine stellen", schreibt er. Auf der Facebookseite ist zumindest schon der Termin für das kommende Jahr angekündigt: Das Fest soll vom 24. bis zum 26. Juni stattfinden.

2019 fand das letzte Stadtfest statt. In dem Jubiläumsjahr der Stadt - die erste urkundliche Erwähnung vor 725 Jahren - gab es einen Mittelaltermarkt mitsamt Lagerleben, Ritterkämpfen und Feuershow im Georgi-Parkt.