Bad Brückenau: Wieder mehr Kinder geboren
Autor: Ulrike Müller
Bad Brückenau, Sonntag, 27. Januar 2019
Nach einem Einbruch der Geburtenzahl vor zwei Jahren kamen 2017 und 2018 wieder mehr Kinder auf die Welt. Insgesamt stieg die Zahl der Einwohner leicht.
Stabil und sogar mit einem leichten Plus ist für die Stadt das vergangene Jahr zu Ende gegangen. 6562 Einwohner (nur Hauptwohnsitz) zählte die Stadtverwaltung, 37 mehr als noch 2017. Dabei liegen die Geschlechter beinahe gleichauf: 3583 Frauen stehen 3515 Männern gegenüber. In diesen Zahlen sind die Menschen, die die Stadt als Nebenwohnsitz angegeben haben, eingerechnet worden.
"Positiv ist für uns, dass der Geburtentrend 2018 auch wieder ein kleines bisschen nach oben geht", freut sich Michael Worschech, Geschäftsleiter der Stadtverwaltung. Nach einem Einbruch der Geburtenzahl vor zwei Jahren - damals kamen nur 39 Kinder zur Welt - kletterte die Zahl im vergangenen Jahr auf 49 Kinder. Aktuell gibt es nicht für alle einen Kindergartenplatz. Acht Familien stehen auf der Warteliste.
Kinder rechtzeitig anmelden
"Es wäre gut, wenn die Eltern kurz nach der Geburt vorbeikommen, damit wir die Kinder einplanen können", sagt Worschech. Momentan wird die Krippe im Sprachkindergarten Regenbogenland erweitert. Der Neubau des Kindergartens Volkers ist dagegen nicht mit einer Erweiterung der Kapazitäten verbunden gewesen. Dort gibt es nach wie vor 29 Plätze.
Die Zahl der Ausländer ist mit rund 1600 Bürgern leicht gestiegen. Kasachstan (375 Bürger), Russland (235) und Polen (232) sind die am häufigsten vertretenen Herkunftsländer.
Flüchtlinge aus Westafrika
Elf Personen tauchen in der Statistik auf, deren Staatsangehörigkeit unbekannt ist. Dies könne verschiedene Gründe haben, erläutert Daniela Schad. Die Flüchtlingsbetreuerin beim Caritasverband für den Landkreis Bad Kissingen arbeitet in der Gemeinschaftsunterkunft in Volkers. Palästina beispielsweise sei kein anerkannter Staat. Immer wieder komme es auch vor, dass Menschen, die geflüchtet sind, falsche Angaben zu ihrer Herkunft machten oder keine Papiere vorweisen könnten. Der deutsche Staat erkenne zudem manche Dokumente nicht an. Bei Somaliern sei das häufig der Fall, erklärt Schad.
Aktuell ist die Gemeinschaftsunterkunft in Volkers nicht voll ausgelastet. In dem ehemaligen Hotel haben knapp 100 Menschen Platz. 72 Bewohner werden es in dieser Woche sein, sagt Schad. "Mittlerweile kommen fast keine Syrer mehr zu uns", gibt sie Einblick. Vor allem Menschen aus westafrikanischen Ländern wie Nigeria oder der Elfenbeinküste finden nun zeitweise eine Bleibe in der Rhön.
Vor einiger Zeit war es noch so, dass etliche Asylbewerber in der Gemeinschaftsunterkunft wohnen blieben, obwohl sie längst anerkannt worden waren. Es fehlte schlicht Wohnraum. Dies habe sich deutlich reduziert, berichtet Schad. Momentan seien lediglich zwei Familie auf der Suche nach einer eigenen Wohnung.