Werner Wilhelm Alferink war Mitbegründer der Fränkischen Sankt Jakobus-Gesellschaft. Er starb am 11. November 2014 im Alter von 78 Jahren.
Eine Pilgermuschel ziert die Todesanzeige von Werner Wilhelm Alferink. In feinen Buchstaben ist zu lesen: "Jakobus weist Dir den Weg zum Herrn, dem er folgte. Bei Ihm bist Du daheim." So ist Alferink bis zuletzt dem heiligen Jakobus verbunden, dem er sein Lebenswerk, die Fränkische Sankt Jakobus-Gesellschaft, gewidmet hat.
Werner Wilhelm Alferink erblickte am 13. August 1936 das Licht der Welt. Er wuchs in Mülheim an der Ruhr auf. 1961 heiratete er seine Frau Elisabeth. Das Paar zog im Jahr 1968 von Würzburg in die Rhön. Werner Alferink war Maschinenbauingenieur. Von 1968 bis zu seiner Rente arbeitete er im Metallwerk Bad Brückenau - heute GKN Sinter Metals. Weil die Familie zunächst keine Wohnung in der Kurstadt fand, ließ sie sich im benachbarten Züntersbach nieder. Dort brachte sich Alferink auch einige Zeit in der Kommunalpolitik ein.
Er war Mitglied der SPD.
Mit dem Jakobsvirus infiziert 1975 zogen die Alferinks über den Berg ins Staatsbad. Seither lebt die Familie - die beiden Töchter sind inzwischen freilich ausgezogen - im "Hirschen" mitten im Schlosspark. In dieser Zeit unternahmen die Eheleute ihre erste Reise nach Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens. Das Pilgern machte beiden so große Freude, dass sie sich prompt mit dem "Jakobsvirus" infizierten - wie Alferink zu Lebzeiten gerne mit einem Augenzwinkern erzählte.
Im Jahr 1988 machten sich die Alferinks zusammen mit anderen Pilgern zu Fuß auf den Weg von Würzburg nach Spanien. Sie brauchten fünf Jahre, um die rund 2700 Kilometer in mehreren Etappen zu bewältigen. Aus dem Kreis dieser Pilgergruppe ging im Dezember 1988 die Fränkische Sankt Jakobus-Gesellschaft mit Sitz in Würzburg hervor.
Werner Alferink zählte zu den Gründungsmitgliedern und stand der Gesellschaft von 1991 bis 2007 als Präsident vor.
Ehrenpräsident der Fränkischen Sankt Jakobus-Gesellschaft "Für seine Aufbauarbeit und sein Engagement wurde er zum Ehrenpräsidenten ernannt", würdigt Joachim Rühl, heutiger Präsident der Fränkischen Sankt Jakobus-Gesellschaft, Alferink. Auf der Website der Gesellschaft findet sich ein Nachruf auf den ehemaligen Präsidenten. "Wir werden uns gerne an ihn erinnern", schreibt Rühl.
Die Begeisterung für den Jakobsweg hat Werner Alferink sein Lebtag nicht losgelassen. Auch wenn er aus Altersgründen keine Pilgerreisen mehr unternehmen konnte, so ist seine Wohnung ein einziges Zeugnis der Verbundenheit mit dem Pilgern. Viele Erinnerungen an seine Reisen füllen die Regale. Seine Leidenschaft hat Werner Alferink an viele Menschen weitergegeben: Die Fränkische Sankt Jakobus-Gesellschaft hat mittlerweile mehr als 1500 Mitglieder in ganz Europa.