Bad Brückenau: Verschuldung steigt deutlich an
Autor: Julia Raab
Bad Brückenau, Mittwoch, 08. Juni 2022
Über zehn Millionen Euro Schulden -bis 2025. In Bad Brückenau steigen die Schulden rapide.
Nicht nur im Bundestag, sondern auch in den Kommunen wird der Haushalt für das laufende Jahr beschlossen. In Bad Brückenau wird der Haushalt nach der doppischen Buchführung erarbeitet. Und dazu verabschiedete Kämmerin Julia Spahn in diesem Jahr ihren letzten Haushalt für die Stadt. Ab Sommer soll ihre Stelle in der Kämmerei als Fachbereichsleitung neu zu besetzt werden.
Vorab betont: Der diesjährige Haushalt gilt als ausgeglichen. Das ist der Fall, wenn die Erträge ausreichen, um die Aufwendungen zu decken. Die Kämmerin erklärt: "Trotz Verlusten bedeutet es ja auch nicht gleich, dass eine Firma insolvent ist, sondern es werden auch die Rücklagen mit betrachtet." Und diese sind decken im Haushalt die Aufwendungen.
Hohe Personalkosten
Diese Tatsache sollte aber nicht über die Schulden hinwegtäuschen, die die Stadt in den kommenden Jahren aufgrund von anstehenden Projekte machen möchte. Dazu zählt unter anderem die Sanierung der Therme Sinnflut. Die Stadt plant mit insgesamt 37 Millionen Euro an Investitionen in den kommenden drei Jahren.
Die Verschuldung wird sich nach derzeitiger Rechnung bis zum Jahre 2025 auf über 10 Mio Euro erhöhen. Dazu kommt: Die Personalkosten steigen in diesem Jahr um rund 370.000 Euro an. Das liegt unter anderem am neuen Kindergarten "Rhönstrolche", dort kommen 7,88 Stellen hinzu.
Aber auch an Doppelbesetzungen in der Verwaltung wegen anstehender Ruhestände. Die Personalaufwendungen sind aktuell mit 5,59 Millionen Euro im Haushalt. "Dazu zählen auch Pensionen, Sozialaufwendungen, Lohnsteuer und Rückstellungen", erklärt die Kämmerin das Zustandekommen der Summe.
Der Haushaltsplan 2022 schließt im Ergebnishaushalt mit einem negativen Jahresergebnis in Höhe von 1,62 Millionen Euro. Im Finanzhaushalt weist der Haushaltsplan 2022 aus laufender Verwaltungstätigkeit ein negatives Ergebnis von rund 1,05 Millionen Euro auf. Zusammen mit allen Ein- und Auszahlungen aus Investitionstätigkeiten und Finanzierung schließt der Finanzhaushalt mit einem negativen Saldo von 4,67 Millionen Euro.
Auf der Einnahmenseite hingegen erhöhen sich einige Posten. Hier wird insgesamt mit einem Ansatz von rund 5,8 Millionen Euro gerechnet. Die Schlüsselzuweisungen belaufen sich dabei auf rund 2,2 Millionen Euro. Damit liegen sie um rund 200.000 Euro höher als im Vorjahr. Die restliche Summe setzt sich aus der Einkommensteuer, Umsatzsteuer und Familienleistungsausgleich zusammen.