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Bad Brückenau: Streifzug durch alle Themen


Autor: Ulrike Müller

Bad Brückenau, Mittwoch, 15. April 2015

16 Bürger fanden den Weg in die Georgi-Halle. Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks streifte alle wichtigen Themen der Stadt.
Für das ehemalige Hotel Post in der Ludwigstraße in Bad Brückenau gibt es noch keine Lösung. Foto: Ulrike Müller/Archiv


Der Inhalt der Bürgerversammlung am Dienstag glich einem Streifzug durch die Themen der Stadt. Egal ob die Stromtrasse Südlink oder die Sanierung der Kissinger Straße, Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) ließ kein Thema aus, das die Brückenauer beschäftigt.

"Es gibt Gespräche mit einem möglichen Investor", sagte sie zum ehemaligen Hotel "Zur Post" in der Ludwigstraße. Über den Zustand des denkmalgeschützten Gebäudes sind die Bürger und auch die Stadtverwaltung nicht glücklich. Die Bürgermeisterin hofft, dass noch in diesem Jahr eine Lösung gefunden wird.

Macht eine Rewe-Markt Sinn?

Ein anderes kritisches Thema war der geplante Rewe-Markt in der Kissinger Straße. "Viele Leute sagen: Brauchen wir noch einen Supermarkt?", sagte Meyerdierks. Die Antwort gab sie selbst: "Eigentlich nicht..." Aber: Die Familie Ferkinghoff habe sich wirklich bemüht, einen Produktionsbetrieb auf dem Gelände anzusiedeln. Doch die nahe Wohnbebauung mache zum Beispiel Schichtarbeit einen Strich durch die Rechnung. Der Supermarkt, so die Rathaus-Chefin, sei da eine annehmbare Alternative.

Dass die Sanierung der Kissinger Straße erneut verschoben wurde, schmeckt Meyerdierks gar nicht. Zur Not wolle sie eine Bürgerinitiative gründen. "Bei Südlink haben wir gemerkt: Wirbel machen, dann passiert was!" Geschäftsleiter Anton Kiefer erneuerte seinen Appell an die Bürger, ihre Einwände gegen die geplante Stromtrasse bei der Bundesnetzagentur einzureichen: "Das erhöht den Raumwiderstand, damit die Bundesnetzagentur und Tennet merken, dass es viele Leute gibt, die mit dem Bau der Stromtrasse nicht einverstanden sind!"

Frust über Kissinger Straße

Was die Bevölkerungszahlen angeht, so konnte Kiefer ein leichtes Plus vermelden. Die Zahl der Einwohner in der Kernstadt sei zwar von 4502 (Januar 2014) auf 4491 (Januar 2015) gesunken. Insgesamt gab es aber im gesamten Stadtgebiet einen Zuwachs von 113 Bürgern. Meyerdierks: "Wenn man die Flüchtlinge, die polnischen Arbeiter und die Bewohner der Seniorenheime nicht mitzählt, kommt man auf etwa 20 bis 30 Neubürger." Das sei nicht viel, sie freue sich aber trotzdem über jeden einzelnen.

Mit einer kurzen Einschätzung, die besonders die Anlieger des Straßfeldes im Staatsbad, Gemarkung Wernarz, interessieren dürfte, sorgte Meyerdierks für Aufmerksamkeit. "So wie es aussieht, gestaltet sich die Zufahrt zum neuen Baugebiet schwierig." Sie "glaube fast", dass die Erschließung daran scheitere, dass ein Bürger sein Grundstück am Sandweg nicht verkaufen wolle.