Bad Brückenau: Stadtrat segnet Bauantrag ab
Autor: Ulrike Müller
Bad Brückenau, Donnerstag, 16. Februar 2017
Für das ehemalige Hotel "Post" legte der Investor einen Bauantrag vor. Die Stadträte stellten sich hinter die Pläne, nur einer stimmte dagegen.
Der Bauantrag für das ehemalige Hotel "Post" war am Dienstag Thema im Stadtrat. Etliche Änderungen im Vergleich zur Bauvoranfrage vor einem Jahr tauchen in den Plänen auf. Die wichtigste ist, dass der Investor vom Neubau hinter dem historischen Gebäude mit 21 Wohnungen wieder Abstand genommen hat. Nun sind im bestehenden Gebäude 14 Wohnungen sowie im Erdgeschoss ein Geschäft auf einer Fläche von 157 Quadratmetern sowie ein Café mit Nebenräumen und Terrasse auf insgesamt 343 Quadratmetern geplant.
Räte von Plänen angetan
"Die Wiederbelebung des Hotel Post wird von lokalen Entscheidungsträgern sehr konstruktiv unterstützt und kann ein Schlüsselimpuls für die gesamte Ludwigstraße werden", ließ Gerhard Zaiß, Sprecher des Investors, in einem separaten Schreiben an die Presse ausrichten. Als Bauherr tritt die "Immconcept Projektentwicklungs GmbH" aus Herzogenaurach auf. Der Name ähnelt stark der "Immconcept Verwaltungs GmbH", die im Frühjahr als Käufer des denkmalgeschützen Gebäudes auftrat, allerdings noch nicht Eigentümer ist. Der Investor spricht vor allem ältere Menschen an. Bedarfsgerechte Serviceleistungen könnten über eine Kooperation mit Haus Waldenfels angeboten werden. Die Stadträte zeigten sich von den Plänen angetan. Einzig Dirk Stumpe (PWG) war nicht einverstanden. "Die Planungen sind wunderschön, nur die Nutzung gefällt mir nicht." Das Café sei in dieser Größenordnung "völlig überdimensioniert". Zudem bedauere er, dass mit dem Wohnpark erneut ein Angebot vor allem für ältere Mitbürger geschaffen werde. "Das Gebäude ist das Filetstück in der Innenstadt. Ich frage mich, warum die Stadt nicht längst selbst eine Nutzung dafür gefunden hat."
Sechser im Lotto
"Ich bin froh, dass da vorne überhaupt etwas steht", kommentierte Manfred Kaiser (CSU) die an die Wand geworfenen Pläne. Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) signalisierte, dass sie im Umgang mit dem Investor etwas vorsichtiger geworden sei, nach wie vor aber die Schaffung schönen Wohnraums in der Innenstadt ausdrücklich gut heiße. Keinerlei Verständnis zeigte Kurt Abersfelder (CSU). Die Stadt warte seit 15 Jahren auf einen Investor und dann komme so ein Einwand. "Das ist ein Sechser im Lotto, dass der herkommt und etwas macht!" Mit einer Gegenstimme befürwortete der Rat dann auch die Pläne.Punkt für Punkt aus dem Stadtrat:
Förderprogramm Erwin Miller (Freie Bürger) gab zu Protokoll, dass es ab März ein Programm zur Förderung von E-Autos gebe. Er schlägt vor, eine Ladestation auf dem Parkplatz gegenüber vom neuen Haus Waldenfels einzurichten.
Haushaltsberatung In diesem Jahr wird die Haushaltsberatung des Stadtrats wieder öffentlich stattfinden. Als Termin nannte Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) den 11. März. Am 13. März wird der Stadtrat die nicht öffentlichen Fragen (Personal und ähnliches) besprechen.
Mittelschule Für die Ausstattung mit Medientechnik standen zwei Varianten zur Diskussion: Eine Tafel mit Projektionsfläche und interaktivem Kurzdistanzbeamer oder ein Flachbildschirm zwischen einer Tafelanlage. Beide Varianten beinhalten eine Dokumentenkamera. Insgesamt sollen 16 Klassenzimmer und sieben Fachräume ausgestattet werden. Die Kosten rangieren mit 129.000 Euro beziehungsweise 122.000 Euro auf ähnlich hohem Niveau. Da die Generalsanierung erst in zwei Jahren abgeschlossen sein wird, fragten sich die Räte, ob jetzt schon über die Technik entschieden werden müsse. Zum Schluss entschieden sie sich für eine pragmatische Lösung: Es werden schon jetzt 130.000 Euro für die mediale Ausrüstung im Haushalt eingestellt. Die Auswahl der Geräte erfolgt aber erst im kommenden Jahr.
Parken Verkehrsreferent Karlheinz Schmitt (CSU) gab zu bedenken, dass während der Neugestaltung des Parkplatzes gegenüber von Haus Waldenfels Parkplätze in der Stadt fehlen werden. Das sei wohl nicht zu vermeiden, lautete der Tenor der Stadtratskollegen.