Am 9. April spricht der Stadtrat über die Öffnung der Fußgängerzone. Vier Monaten soll getestet werden, ob ein Miteinander von Mensch und Auto funktioniert.
                           
          
           
   
          Entschieden ist bereits, dass die Durchfahrt durch die Brückenauer Fußgängerzone für eine Testphase von vier Monaten verlängert wird. Dürfen Fahrzeuge aktuell nur am Vormittag bis 11 Uhr in die Ludwigstraße einfahren, soll dies bald bis zum Abend möglich sein. Nun spricht der Stadtrat noch über die Details der Neuregelung. Die Sondersitzung am kommenden Montag, 9. April, beginnt um 19.30 Uhr in der Georgi-Halle.
Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) möchte den Stadträten Zeit einräumen, um über die einzelnen Punkte zu sprechen. Wird es eine Einbahnregelung geben? Was wird aus den Blumenampeln? Wer kontrolliert, dass nicht auch nachts durchgefahren wird? Die Stadtverwaltung schlägt vor, zunächst alles beim Alten zu belassen und lediglich die Schilder an der Einfahrt in die Fußgängerzone auszutauschen. 
"Wir wollen die viermonatige Probezeit dafür nutzen, um zu sehen, wo Handlungsbedarf ist", erklärt Meyerdierks. Sollte es schnell zum Chaos kommen, könne der Stadtrat jederzeit in einer der nächsten Sitzungen reagieren. Es könne aber auch sein, dass am Montag aus den Reihen der Räte Anträge gestellt werden, mit denen schon jetzt konkrete Beschlüsse zur Ausgestaltung der Testphase auf den Weg gebracht werden.
  
  Messanlage aufgestellt
 
Der Einzelhandel hatte sich mehrfach dafür ausgesprochen, die Zufahrt in die Fußgängerzone zu ermöglichen, damit mehr Kunden die Geschäfte besuchen. Vor zweieinhalb Jahren war ein Vorstoß in diese Richtung vom Stadtrat abgelehnt worden. Auch in diesem Jahr fiel die Idee, es ein Jahr lang auszuprobieren, zunächst durch. Die Räte verständigten sich aber auf eine Testzeit von vier Monaten.
Georg Roth, Sprecher der Werbegemeinschaft Bad Brückenau (WBB), zeigt sich erleichtert darüber, dass die Durchfahrtszeit überhaupt verlängert wird. "Uns wäre es lieber gewesen, wenn es länger gewesen wäre", sagt er. Auch Volker Wedde, Geschäftsführer des Handelsverband Bayern für Unterfranken, lässt durchblicken, dass er diese Zeit für ziemlich kurz hält. Und er macht klar: "Allein mit der Öffnung wird es nicht getan sein."
Wann die Neuregelung eingeführt wird, ist noch nicht entschieden. Die Bürgermeisterin kann sich den 1. Mai gut als Termin vorstellen. Schon am Freitag wurde die städtische Geschwindigkeitsmessanlage in der Ludwigstraße aufgestellt - weniger um Temposünder zu überführen, als vielmehr für statistische Zwecke. Die Anlage erfasst nämlich, wann Fahrzeuge die Straße passieren. So ist ein Vergleich möglich, was sich während der Testphase ändert.
  
  Gezielt informieren
 
Die Werbegemeinschaft wird bei der Sitzung Rederecht erhalten, kündigt Meyerdierks an. Auch eine Stellungnahme der Polizei liege vor. Gesprochen werden wird auch über die Frage, wie den Bürger die neue Regelung verständlich gemacht werden soll. "Wir müssen kommunizieren, dass dort ein verständnisvolles Miteinander geboten ist", betont Wedde. Fußgänger, Fahrradfahrer und Fahrzeuge müssten aufeinander Rücksicht nehmen, damit die Idee der befahrbaren Fußgängerzone nicht konterkariert werde. Denkbar seien hier Flyer oder ein Banner über der Einfahrt in die Ludwigstraße.