Bad Brückenau: Pinker Fußabdruck statt Startpistole
Autor: Rolf Pralle
Bad Brückenau, Sonntag, 04. Oktober 2020
In kleinem Kreis feiert die Stadt symbolisch den Start des Pinklaufs. Eine ganze Woche lang kann nun gelaufen und gespendet werden - trotz Corona.
Angenehme Temperaturen, eitel Sonnenschein und trockener Untergrund sind im Normalfall ideale Bedingungen für den Bad Brückenauer Pinklauf. Aber gerade die zehnte Auflage dieser Großveranstaltung, die stets steigende Teilnehmerzahlen verzeichnet und inzwischen weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt ist, musste wegen Corona in diesem Jahr ausfallen. Die schon weit vorangeschrittenen Planungen für das kleine Jubiläum vor großem Publikum verschwanden erst einmal wieder in der Schublade.
Da die Absage schon recht früh erfolgt war, entschieden sich die Verantwortlichen für eine komplett neue Variante. "Pink 9 ½" heißt das Zauberwort einer Spenden- und Aktionswoche, die seit 3. Oktober und noch bis zum 10. Oktober zu Gunsten des Vereins "Brustkrebs Deutschland" über die Bühne geht und komplett im digitalen Raum stattfindet.
Zumindest auf eine symbolische Geste in der Realität wollten Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) und das gesamte Organisationsteam zusammen mit einigen Repräsentanten der örtlichen Vereine aber nicht ganz verzichten. So gab es am Samstag auf dem Marktplatz zwar keinen obligatorischen Startschuss per Pistole, stattdessen sprühte der Rathauschef "im kleinen Kreis" mit Hilfe einer Schablone etliche pinkfarbene Fußabdrücke auf das Pflaster.
Frauen greifen zur Spraydose
Dabei durften auch die beiden "Frauen der ersten Stunde", die den Pinklauf bis heute wesentlich geprägt haben, zur Spraydose greifen. Gern betätigten sich Altbürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) sowie die ehemalige Leiterin der Tourist-Info, Karin Bauer, als geschickte Straßenkünstlerinnen.
Gleich zu Beginn der kurzen Zusammenkunft, bei der jederzeit auf die Hygiene- und Abstandsregeln geachtet wurde, hatte Vogel noch einmal in wenigen Worten die Erfolgsgeschichte des Pinklaufs Revue passieren lassen. Natürlich bedauerte auch der Bürgermeister, dass man nicht wie gewohnt in großen Gruppen für den guten Zweck laufen konnte. Ein buntes Bild bot sich trotzdem.
Denn fast alle Versammelten hatten sich das auffällige Aktionsshirt übergestreift. Und einige Unentwegte nahmen sogar die Gelegenheit wahr, ganz individuell eine Solorunde auf der bekannten Stecke zu drehen.