Bad Brückenau: Petition gegen Einstellung der Notversorgung
Autor: Julia Raab
Bad Brückenau, Mittwoch, 07. Sept. 2022
Die Schließung der Notaufnahme in Bad Brückenau holt Kritiker auf den Plan. Was sie planen und wie die Erfolgschancen aussehen.
Wenige Tage ist es her, da verkündete die Franz von Prümmer Klinik die Einstellung der Grund- und Notfallversorgung (wir berichteten). In den sozialen Medien sorgte die Meldung für Unmut. Die Kommentare drücken in erster Linie Unverständnis und Enttäuschung aus.
Nun meldet sich die "Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern" zu Wort. Der Bericht über die Schließung bereite der Gruppe, die sich aus einem ehemaligen Klinikvorstand, mehreren Bürgerinitiativen und Fachexperten zusammensetzt, "große Sorge", heißt es in einer Pressemitteilung.
"Trotz angespannten gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen ist die Notfallversorgung
in der Franz von Prümmer Klinik Bad Brückenau unverzichtbar", heißt es darin weiter. Immerhin würden laut dem Kliniksimulator der Vereinigung der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) "zukünftig 8100 Einwohner nicht mehr innerhalb von 30 bis 40 Minuten Fahrzeitminuten eine klinische Notfallversorgung erreichen", so die Mitteilung.
Politisch gewollt
Durch die geplante Umwandlung in eine Fachklinik würde die Bevölkerung zusätzlich keine klinische Grund- und Regelversorgung rund um die Uhr mit einer vollumfänglichen internistischen und allgemeinchirurgischen in dieser Fahrzeit erreichen. Die nächstgelegenen Kliniken sind in Fulda, Bad Neustadt und Bad Kissingen.
Weiter werden in der Pressemitteilung die Entscheidungen der Politik kritisiert, Krankenhäuser ohne Notversorgung als überflüssig zu betrachten und ökonomische Kriterien voranzustellen. Letztendlich fordern die Unterzeichner "die Stadt Bad Brückenau und den Landkreis Bad Kissingen auf, in Verhandlungen mit der Deutsche Regional Klinik GmbH zwecks Erhalt der Grund- und
Regelversorgung rund um die Uhr einschließlich Notfallversorgung einzutreten."