Bad Brückenau: Neue Bäume für Altes Rathaus
Autor: Julia Raab
Bad Brückenau, Montag, 17. Oktober 2022
Rund um das Alte Rathaus fehlen seit vergangener Woche einige Bäume. Besonders groß waren sie nicht. Warum der Bauhof sie fällen musste und was geplant ist.
Manch einem mag es gar nicht so richtig aufgefallen sein. Nur, dass irgendetwas anders ist am Erscheinungsbild des Alten Rathauses. Und doch fehlen seit vergangener Woche sage und schreibe 22 Bäume rund um das Gebäude herum.
"Die Bäume litten unter Pilzbefall", betont Stadträtin Eva Reichert-Nelkenstock (Grüne). Außerdem wurden sie nicht besonders groß und spendeten kein Schatten. "Eigentlich bin ich gegen das Fällen, in diesem Fall ist es aber in Ordnung", kommentiert sie. Denn an deren Stelle sollen Ende November wieder 22 neue Bäume gepflanzt werden.
2020 erste Aktion
Auch der Stadtgärtner Markus Bott ist froh, dass die Bäume endlich entsorgt werden konnten. "Die Blattbräune ist ein schleichender Prozess und kommt beim Rotdorn häufig vor", sagt Bott. Bereits 2020 initiierte Reichert-Nelkenstock die erste erfolgreiche Baumpflanz-Aktion entlang des Kirkham-Weges in Richtung Staatsbad (wir berichteten). Das Ziel ist es, möglichst klimaresistente und stadttaugliche Gewächse einzusetzen. Die kürzlich gefällten Rotdorne blühten zwar im Frühjahr prächtig, doch verloren sie durch einen Pilzbefall schnell alle Blätter.
An deren Stelle kommen zukünftig fremdländische Klimabäume, die gegen Trockenheit besser gewappnet sein sollen. "Unter anderem der japanische Schnurbaum, die Manne-Esche, der französische Ahorn, Dreispitzahorn und Europäische Hopfenbuche", erklärt Reichert-Nelkenstock. Warum es so unterschiedliche Sorten sein sollen, beantwortet sie gleich hinterher: "Falls eine Sorte eine Krankheit bekommt, dann befällt sie nicht die anderen mit." Das sei von Vorteil, dass die anderen erhalten werden könnten.
Im Herbst besonders bunt
Die Auswahl der Bäume fuße auf der sogenannten Veitshöchheimer Baumliste, sagt der Stadtgärtner. Darin hat die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau geeignete Stadtbäume ausgewiesen, die besonders trockenheits- und hitzebeständig sind.
Bei der Auswahl sei grundsätzlich wichtig gewesen, dass das Erscheinungsbild einheitlich ist. Außerdem wachsen die ausgesuchten Bäume größer als die alten. Dadurch können sie in Zukunft auch viel besser Schatten spenden.
Stadtgärtner Bott ergänzt: Die Blüte im Frühjahr sei zwar nicht so prachtvoll, das solle bei Straßenbäumen so sein, ergänzt er. Allerdings: "Wir haben bei der Auswahl darauf geachtet, dass die Herbstfärbung besonders bunt ist." So habe beispielsweise der japanische Schnurbaum eine besonders schöne gelbe Färbung. "Von rot bis gelb ist alles dabei", sagt Bott.