Bad Brückenau: Mieter melden sich zu Wort
Autor: Ulrike Müller
Bad Brückenau, Montag, 15. Dezember 2014
Eigentlich ist die Generalversammlung der Baugenossenschaft reine Routine. Diesmal jedoch melden sich ein paar Mieter zu Wort und bringen sich ein. Die erste Anregung wurde bereits umgesetzt.
Der Blick vom Haus in der Blumenstraße ist toll. Wer aus dem Fenster in Richtung Tal schaut, kann bis zum Dreistelz blicken. Barbara Raab wohnt seit zwei Jahren hier. Es gefällt ihr gut - mit einer Ausnahme. Die Türen zum Keller würden oft offen stehen, berichtet sie bei der Generalversammlung der Baugenossenschaft am Freitag. "Wenn im Haus jemand kocht, dann ist das eben so", sagt sie. "Aber Kellergeruch muss nicht sein!"
Raab ist nicht die Einzige, die die Versammlung in der Georgi-Halle dazu nutzt, einmal anzusprechen, wo der Schuh drückt. Wolfgang Hensel aus der Frühlingsstraße beispielsweise merkt an, dass in seinem Haus ein Mann wohne, der einfach nicht putzen wolle. Und auch Tatjana Block aus der Düsseldorfer Straße hat ein Anliegen. Die Miete für die Garagen wurde unlängst von 25 auf 30 Euro pro Monat angehoben. "Es wurde ja gar nichts investiert!", ist die Erhöhung für sie nicht nachvollziehbar.
Situation weiter schwierig
"Die Probleme sind uns bekannt", antwortet Heinz Zähler, einer der beiden ehrenamtlichen Vorsitzenden. "Da müssen wir im nächsten Jahr mehr durchgreifen." Hinter der Erhöhung der Garagen-Mieten steht der Vorstand aber. "Das war die erste Erhöhung seit 2010", macht Oswald Winter, ebenfalls im Vorstand, klar. Schon seit Jahren muss die Baugenossenschaft gut wirtschaften, um über die Runden zu kommen. Leerstände, fehlende Arbeitsplätze in der Region und die stetige Alterung der Mieter machen der Genossenschaft zu schaffen.
Doch zum Trübsalblasen blieb keine Zeit. "Wie schaffen Sie das eigentlich? Mein Kompliment!", sagt 2.
Bürgermeister Jürgen Pfister (PWG). Die Baugenossenschaft beschäftigt drei Mitarbeiter: Anita Baumeister im Büro und die beiden Regiearbeiter Martin Hohmann und Alexander Miller, die alle 48 Häuser in Schuss halten. "Sie leisten mit einer kleinen Mannschaft viel", lobt Pfister den Einsatz der Genossenschaft.