Bad Brückenau: (M)ein Baum für die Stadt
Autor: Ulrike Müller
Bad Brückenau, Dienstag, 06. Oktober 2020
Stadträtin Eva Reichert-Nelkenstock möchte entlang des Kirkham-Weges Bäume pflanzen. Die Aktion soll ein Beitrag gegen den Klimawandel sein. Alle Bürger können sich beteiligen.
Es kann eine Hochzeit sein, die Geburt eines Kindes oder schlicht ein Zeichen der Verbundenheit. Viele Städte geben ihren Bürgern die Möglichkeit, Bäume zu pflanzen. Kleine Schilder erinnern an Spender und Anlass. Auf Initiative von Stadträtin Eva Reichert-Nelkenstock (Grüne) wird es ein solches Projekt nun auch in Bad Brückenau geben. Ab sofort können sich Bürger, die sich daran beteiligen möchten, bei ihr melden. Fünf Anfragen für eine Baumspende gebe es schon, sagt die Referentin für Natur und Umwelt des Stadtrates.
Zunächst sollen die neuen Bäume entlang des Kirkham-Weges gepflanzt werden. "Die Idee ist auch, unsere Stadtbäume mit dieser Aktion zu ersetzen", schildert Reichert-Nelkenstock. Im Georgi-Park etwa seien einige Bäume schon sehr alt. Damit möglichst keine Schädlinge die jungen Pflanzen befallen, setzt die Initiatorin auf einen Mix aus heimischen Baumarten. Ahorne, Linden oder Eichen nennt sie beispielhaft.
Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) findet die Aktion gut. "Es ist eine Bereicherung für unser Stadtgebiet", sagt er. Stadtrat Jonathan Kirchner (PWG) berichtet davon, dass die evangelische Kirchgemeinde ebenfalls über eine Baumpflanzaktion nachgedacht habe. "Für mich ist hauptsächlich wichtig, dass sich die Leute mit dem Ort identifizieren", macht er klar.
Runder Tisch Stadtgrün
Zudem hat Reichert-Nelkenstock einen Runden Tisch Stadtgrün ins Leben gerufen. Vom Obst- und Gartenbauverein, den Imkern, den Gärtnern vom Bauhof, der Kurgärtnerei im Staatsbad und dem Bund Naturschutz treffen sich Menschen, denen die Natur besonders am Herzen liegt. Drei Gesprächsrunden gab es seit Mai schon. "Es wird viel Geld in Blühwiesen für Insekten gesteckt. Dabei könnte man so viel mehr bewirken, wenn die Wiesen zwischen Stadt und Staatsbad nicht so früh gemäht werden würden", sagt sie.
Der Bürgermeister knüpft daran an: "Das ist genau der Gedanke der Rhönallianz", sagt er. Als der Landkreis vor einigen Jahren das Projekt Grüngitter eingeführt habe, seien sich die Bürgermeister in der Rhön einig gewesen, dass der Norden des Landkreises ein solches Konzept nicht brauche. Stattdessen setzen die Rhöner Gemeinden auf Eigeninitiative.
Auch in Bad Brückenau sind an ausgesuchten Stellen Blühwiesen entstanden. Er könne sich gut vorstellen, dies auf weitere Flächen auszuweiten, sagt Vogel. Wichtig sei aber, Gästen und Einheimischen zu vermitteln, was dort passiere, ergänzt Kirchner, der als Referent des Stadtrats das Marketing im Blick behält. Der Wildwuchs müsse erklärt werden.
5 Bürger haben bereits Interesse an einer Baumspende gezeigt. Die erste Pflanzaktion startet, wenn zehn bis zwölf Bäume gespendet wurden.