Bad Brückenau: Kinder sammeln für Spielplatz
Autor: Julia Raab
Bad Brückenau, Dienstag, 15. November 2022
Jetzt melden sich Grundschüler zu Wort: Sie haben genug davon, dass seit über zehn Jahren ein neuer Spielplatz an der Musikschule angedacht ist. Bis heute ist nichts passiert.
Wenn es in diesen Tagen bei Ihnen an der Türe klingelt, dann könnten es drei Kinder sein, die Ihre Unterschrift möchten. "Seit über einer Woche sind wir in der Stadt unterwegs", sagt der neunjährige Max Dittmayer. Der Grund dafür: Sie haben gehört, dass der Mehrgenerationenspielplatz an der Musikschule vorerst vermutlich nicht gebaut wird.
"Seit Jahren ist ein neuer Spielplatz geplant, doch passiert ist bisher nichts", sagt seine Schwester Clara. Noch in diesem Jahr haben sie damit gerechnet, dass es endlich losgeht. In einem Zeitungsbericht mussten sie dann lesen, dass die Stadt dafür kein Geld hat. Denn wie die Viertklässler gerade in der Schule lernen, gehört ein Spielplatz eben nicht zu den Pflichtaufgaben einer Stadt.
Ziel 200 Unterschriften
Die Kinder sind enttäuscht. "Bis der Spielplatz gebaut wird, sind wir schon groß", sagt auch Mitstreiterin Josefina Frank. Gemeinsam hatten sie die Ideen zu der Aktion. Während Max von einem ähnlichen Vorhaben in Frankfurt hörte, entwarf Josefina anschließend die Seite für die Unterschriftenaktion.
Insgesamt 150 Unterschriften haben sie bisher gesammelt, und es sollen noch ein paar dazu kommen. "Wir möchten 200 Stimmen bekommen", setzt Josefina das Ziel.Die Reaktionen aus der Bevölkerung seien überwiegend positiv, sagen die Kinder. Nur wenige regierten mit Unverständnis.
Demonstration möglich
"Wir möchten die Unterschriften dem Bürgermeister in dieser Woche überreichen", betonen die drei. Und wenn das nichts bringt, überlegen sie bereits, mit Schildern auf den Rathausplatz zu gehen. "Dann demonstrieren wir", sagen sie. Sie wissen auch, dass das Thema in dieser Woche im öffentlichen Stadtrat behandelt wird.
Und genau das ist der Fall: Am Donnerstag findet die Stadtratssitzung in der Georgi-Kurhalle statt. Auf dem Plan steht unter anderem die Vorstellung und die Entwurfsplanung sowie die Kostenfreigabe für das Areal. Was das zu bedeuten hat, erklärt Stadtarchitekt Thorsten Grament.
"Die Regierung von Unterfranken hat den neuen Entwurf als förderfähig anerkannt", sagt Grament. Das Gremium muss am Donnerstagabend eine folgenreiche Entscheidung treffen. Denn neben dem Spielplatz stehen rund 180 Maßnahmen auf dem Plan der Stadt. "Hier muss das Gremium entscheiden, wie wichtig das Vorhaben ist", fügt er hinzu.