Wegen Corona wird der Pinklauf in diesem Jahr als dezentrale Aktionswoche auf die Beine gestellt. Viele unterstützen das Anliegen.
Immer wieder waren in der zurückliegenden Woche in und um Bad Brückenau herum Läuferinnen in pink zu beobachten. Sie beteiligten sich an der Aktionswoche "pink 9 1/2". Wegen Corona entschieden sich die Organisatoren für einen dezentralen Charity-Lauf. Im Mittelpunkt steht, Spenden für den Verein Brustkrebs Deutschland zu sammeln. "Uns war wichtig, Corona nicht das Zepter zu überlassen. Es ist uns eine Herzensangelegenheit, den Pinklauf trotzdem zu verwirklichen", sagt Amina Hartke von der Tourist-Information. Bis Freitagmittag kamen 3751 Euro zusammen.
Viele Vereine und Gruppen aus Stadt und Region beteiligten sich an der Aktionswoche, so auch der erst in diesem Jahr gegründete Sportverein SD 2020 Bad Brückenau. "Einige von uns unterstützen den Pinklauf schon lange", erzählt Daniel Schöberl. Da sei es Ehrensache gewesen, mitzumachen. Drei Sportler laufen am heutigen Samstag beim Megamarsch rund um Frankfurt mit. Sie werden sich pinke Schleifen anstecken und die gelaufenen Kilometer auf der Website der Aktionswoche eintragen.
Operation verkraftet
Etliche Teilnehmer haben das schon getan. Insgesamt liefen sie 1453 Kilometer (Stand Freitagmittag). Auch Claudia Weber aus Sulzthal ist darunter. Harte Monate liegen hinter ihr. Vor einem Jahr lief sie trotz Chemo mit ihrem Unterstützer-Team mit. Ein Jahr später, exakt am 3. Oktober, läuft die Familie wieder in pink von der Stadt ins Staatsbad und zurück.
"Reden, reden, reden. Das hat mir immer geholfen", sagt die 54-Jährige, deren zweites Enkelkind während der schweren Behandlung geboren wurde. "Es kommen heute noch Tränen", gibt sie zu. Die Diagnose Brustkrebs legt keine Frau schnell ab, selbst wenn Operation und Reha schon länger hinter ihr liegen.
Nächstes Jahr - da ist sich Claudia Weber sicher - werden sie und ihr Team wieder beim Pinklauf mitmachen. Dann aber hoffentlich unter Normalbedingungen, ohne Corona und mit ganz vielen anderen Frauen und Männern gemeinsam.