Bad Brückenau: Christliches Gästehaus eröffnet
Autor: Ulrike Müller
Staatsbad Brückenau, Dienstag, 21. August 2018
Die kanadische Pfingstkirche hat die Kurpension Mariental im Staatsbad gekauft. Der Gästebetrieb läuft in diesen Tagen an.
Sie nennen ihn "Chapel", den länglichen Raum hinter dem Speisesaal. Kapelle, doch ohne Kreuz und Altar. "Stimmt", sagt Pastor Markus Brandt. "Das werde ich unserem Zimmerer mal sagen. Der macht uns dann schon ein Kreuz." Seit September wohnen er und seine Frau Liz, eine Kanadierin, bereits in der Villa Mariental. Die ehemalige Kurpension haben sie umgetauft. Kanada Haus steht in großen Lettern auf einem Schild an der Straße.
Brandt stammt aus Hameln. Bis 2005 war er Pastor im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP), danach zog die Familie nach Kanada. Dort leitete Brandt zwölf Jahre lang als Pastor eine Gemeinde in Kitchener nahe bei Toronto. Inzwischen sind die beiden Töchter erwachsen, die Brands gingen zurück nach Europa. Sie sind über das Missionsbüro der Pentecostal Assemblies of Canada angestellt. Die kanadische Pfingstkirche ist mit rund 250.000 Mitgliedern deutlich größer als die deutsche, erklärt Brandt. Für ihre Arbeit in Deutschland spenden Freunde und Bekannte regelmäßig.
Reisegruppen und Jugendcamps
Kulturelle Begegnung zwischen Kanada und Deutschland nennt Brandt als Anliegen des Hauses. Das könnten zum Beispiel Kids Language Camps sein, bei denen Kinder mit der englischen Sprache in Berührung kommen. Offiziell läuft der Gästebetrieb am kommenden Wochenende an. Dafür war die Gründung eines Vereins nötig. Vorsitzender ist Markus Brandt, sein Stellvertreter Daniel Detroy aus Gemünden. Die Finanzen verwaltet Jutta Dünnebier aus Hammelburg. Sie ist zugleich Pastorin der Freien Christengemeinde Saaletal, die ebenfalls zum BFP gehört.
Missionare, Brandt vermeidet das Wort. Er spricht lieber von "global Workers". "Da kommt das rote Tuch hoch. Wer will schon Mission?", fragt er. Mission sei eben auch, festzustellen, wo es Gegenden gebe, wo der Glaube brach liege und im Alltag fast ausgestorben sei. Er denkt da an Ostdeutschland. Und so möchte das Kanada Haus zum Beispiel Gemeindeneugründungen in den neuen Bundesländern unterstützen oder Partnerschaften zu Gemeinden in Kanada vermitteln. Geld solle eher nicht fließen. "Deutschland ist reicher als Kanada", sagt Brandt. "Das ist nichts, was wir anstreben."