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Bad Brückenau: Bevölkerungsentwicklung bleibt weiter stabil


Autor: Julia Raab

Bad Brückenau, Donnerstag, 14. Januar 2021

Von Geburten über Hochzeiten bis zum Tod: So hat sich die Bevölkerung in der Stadt Bad Brückenau im vergangenen Jahr entwickelt. Ein Trend macht sich trotz - oder wegen Corona - bemerkbar.
Die Nachfrage nach Kindergartenplätzen in den vier städtischen Kindergärten in Bad Brückenau bleibt weiter konstant. Archiv/Julia Raab


Es gibt nicht nur schlechte Nachrichten in Corona-Zeiten: Trotz der Pandemie trauten sich im vergangenen Jahr mehr Menschen in Bad Brückenau, den Bund der Ehe einzugehen, als noch im Jahr zuvor. 63 Eheschließungen verzeichnete die Stadt im Jahr 2020. Das sind neun mehr als 2019. "Wir haben sogar noch vor dem zweiten Lockdown im November kurzfristig Anfragen für Trauungen erhalten", sagt Michael Worschech, Geschäftsleiter der Stadt.

Worschech, der selbst als Standesbeamter tätig ist und Trauungen gehalten hat, stellte bei den Paaren eine bewusste Entscheidung für die Heirat in dieser Zeit fest. Alle Eheschließungen konnten stattfinden, "selbstverständlich im kleinen Rahmen und unter den gegebenen Umständen".

Elf Personen weniger

Insgesamt zählt die Stadtverwaltung zum Ende des Jahres 6565 Einwohner (nur Hauptwohnsitz) in Bad Brückenau und den Stadtteilen. Das sind elf Personen weniger als 2019. Was die Geschlechterverteilung betrifft, so setzt sich die Bevölkerung zu 49 Prozent aus männlichen und zu 51 Prozent aus weiblichen Personen zusammen.

Den größten Anteil an der Bevölkerung haben die zwischen 41- und 64-Jährigen. Das sind 32 Prozent aller Bad Brückenauer. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren gibt es insgesamt 991 an der Zahl. Damit stellen die Jüngsten 15 Prozent der Bevölkerung dar. 80 Jahre und älter sind immerhin elf Prozent. Die älteste Bad Brückenauerin mit Hauptwohnsitz in der Stadt ist 106 Jahre alt. Sie wohnt in einem Seniorenheim im Stadtzentrum.

Mehr Kitagruppen

56 Kinder wurden im vergangenen Jahr geboren, das sind neun Geburten (oder 14 Prozent) weniger als im Jahr zuvor. Gestorben sind 157 Personen. Das ergibt eine Differenz von 101 Personen. Trotzdem hat die Bevölkerung nur minimal abgenommen. "Wir erklären uns das mit Zuzügen, auch besonders von jungen Familien", sagt Worschech.

Das zeige sich insbesondere an der stabilen Zahl der Kindergartenkinder, erläutert Worschech weiter. Erst im vergangenen Jahr konnte eine zusätzliche Kita-Gruppe durch den Ausbau des Kindergartens Stadtmitte eingeführt werden. "Die Plätze in allen vier Kindergärten sind belegt und gut nachgefragt", betont der Geschäftsleiter.

Viele Nationalitäten

Die Zahl der Ausländer ist mit 1647 um die Zahl Sieben gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen. Sie stellen einen Bevölkerungsanteil von 25 Prozent. Doppelte Staatsangehörigkeiten sind hier mit eingerechnet. Kasachstan (360 Einwohner), Polen (230) und Rumänien (224) sind die am häufigsten vertretenen Herkunftsländer.

Auch bei den Nationalitäten ist die Spannbreite groß: Die Verwaltung verzeichnet 73 Nationalitäten und zusätzlich 28 ungeklärte Staatsangehörigkeiten. Diese resultieren entweder daraus, dass die Personen keine Papiere vorweisen, oder manche Dokumente vom deutschen Staat nicht anerkannt werden, erklärt der Geschäftsleiter der Stadtverwaltung. In der Gemeinschaftsunterkunft in Volkers wohnen derzeit 69 Personen. Damit bleibt die Belegung auf konstant hohem Niveau.