Bad Brückenau: Aufbruch ins Unbekannte
Autor: Ulrike Müller
Bad Brückenau, Dienstag, 08. August 2017
Wolfgang Fläschner zieht es wieder in die Ferne. Von der Mongolei aus bricht er mit dem Motorrad in Richtung Heimat auf. Die Route: etwa 14.000 Kilometer.
Es ist nicht das erste Mal, dass Wolfgang Fläschner den Alltag hinter sich lässt und einfach abhaut. Natürlich mit dem Motorrad, das ist für den 55-jährigen Metallbaumeister aus Bad Brückenau völlig klar. Am 12. August fliegt er von Berlin in die Mongolei. In der Hauptstadt Ulaanbaatar starten er und Henning Willig aus der Nähe von Karlsruhe ihre Tour, die sie etwa 14.000 Kilometer bis zurück nach Deutschland führen wird. "Zusammen sind wir schon um die 100.000 Kilometer Motorrad gefahren, unter anderem in Osteuropa, Russland, der Mongolei, Zentralasien und im mittleren Osten", erzählt Fläschner.
Fünf bis sechs Wochen wollen die beiden unterwegs sein. Die Mongolei, Russland, Kirgistan und Kasachstan liegen auf der Strecke. Die Wüste Gobi, das drittgrößte Trockengebiet der Erde, sehen sie nicht zum ersten Mal. "In solch abgeschiedenen Gebieten merkt man, dass es noch anderes gibt als bits und bytes", sagt Fläschner. Und das ist auch der Grund, warum es ihn immer wieder in die Ferne zieht. Die Welt werde immer enger und kleiner. "Alles wird vernetzt."
Die Abenteuerlust zieht
Ihre Maschinen - zwei Yamaha XT 600 Tenere der Baujahre 1983 und 1985 - haben die Reisenden über eine Spedition vorausgeschickt. Ungefähr zehn Motorräder besitzt allein Fläschner, auch neuere Modelle sind dabei. Aber: "Die alten Maschinen kann man mit einfachen Mitteln selbst reparieren. Sie sind unkaputtbar", erzählt Fläschner. Wenn erst ein Computer die Elektronik auslesen müsste, käme er in diesen Ländern nicht sehr weit.Ursprünglich habe die Tour nach Japan gehen sollen. Die Idee war dieselbe: Die Motorräder würden vorausgeschickt, und dann ginge es über Südkorea zurück in die Heimat. Doch dafür hätten die beiden wesentlich mehr Zeit mitbringen müssen, etwa zehn Wochen. Anspruchsvoll sei die aktuelle Tour dennoch, sagt Fläschner. Zwischen 3000 und 4000 Kilometer werde man wohl offroad unterwegs sein, also abseits vom Asphalt auf unbefestigten Straßen oder ganz und gar in der Natur.