Auf dem Kreuzberg Gott am nächsten
Autor: Hanns Friedrich
Klosterkreuzberg, Mittwoch, 29. Juni 2016
Bei der Bergmesse an der Bergstation Dreitannen-/ Blicklift steht die Rhön im Mittelpunkt. Eingeladen hatte die Bergwacht Bischofsheim.
Es war wieder eine beeindruckende Bergmesse an der Bergstation Dreitannen-/ Blicklift am Kreuzberg in der Rhön bei strahlendem Sonnenschein. Als die größte Kathedrale hat Dekan Andreas Krefft mit Recht diesen Platz bezeichnet. Da komme kein Dom, mag er auch noch so groß sein, heran.
Der Dekan verwies in seiner Predigt auf das Motto der Bergmesse "Schöpfung und Vielfalt". Ein Thema, das die Bergwacht Bischofsheim ausgewählt hatte, die zur Bergmesse eingeladen hatte. Zahlreich waren die Besucher gekommen, und die waren sich mit Dekan Krefft schließlich einig: "Zuerst hat Gott die Rhön geschaffen und hier seine erste Liebe entdeckt."
Alltagsgegenstände in Fürbitten
In den Fürbitten standen dann wieder Alltagsgegenstände der Bergwacht wie Fernglas, Seil, Notfallrucksack aber auch das Birkhuhn, ein Blumenstrauß und eine brennende Kerze im Mittelpunkt.
Symbolik für die Arbeit der Bergwacht aber auch für die Schöpfung Gottes.Bereitschaftsleiter Oliver Scheuplein freute sich, dass so viele zur Bergmesse gekommen waren, darunter Pater Stanislaus vom Kreuzberg, und dass auch Dekan Andreas Krefft wieder den Gottesdienst feierte. Ein Dank galt den Feuerbergmusikanten und dem gesamten Organisationsteam mit Bärbel Ludwig und Albert Back.
Im Gegenzug dankte Dekan Krefft für "die wunderbare Kulisse, die die Bergwacht geschaffen hat". Anstelle des Kreuzzeichens zu Beginn, bat der Dekan die Gläubigen sich ein Kreuz am weiß-blauen Himmel vorzustellen oder mit den Augen zu malen. Auf den weiten Blick auf die Rhön eingehend, sagte der Geistliche, dass die Erde dem Herrn und niemanden sonst gehört. "Die Erde gehört nicht dir und nicht mir, wir teilen sie mit Millionen anderer Menschen, und sie gehört Gott." Er sei es gewesen, der die Erde den Menschen anvertraut hat mit der Aufgabe, mit ihr sorgsam umzugehen.
Der Dekan zitierte Wolfgang von Goethe, der einmal in einem Gedicht von der schönen Welt gesprochen hatte und, dass die Menschen das nehmen, was Gott ihnen gibt. Bärbel Ludwig erzählte schließlich die Geschichte einer Amsel, die ein anderer Vogel sein wollte. Gott überzeugte sie aber und sagte ihr, dass sie einzigartig ist und ihre Aufgaben in der Welt erfüllen sollte. Dazu gehöre ihr morgendliches und abendliches Lied.
Wertvolle Arbeit der Bergwacht
Auf die Ehrfurcht und das Staunen über die Schönheit der Welt ging Dekan Andreas Krefft in seiner Predigt ein. Es sei wichtig, Verantwortung für diese Welt zu übernehmen.
Die Menschen müssten zur Kenntnis nehmen, dass sie Geschöpfe Gottes und Mitschöpfer sind. Als Beispiel nannte der Prediger die Wüste, die man heute teils begrünen kann, damit dort Menschen leben können. Der Mensch sollte über die Schöpfung staunen, aber auch eine bewohnbare Erde schaffen. "Seine allererste Aufgabe ist Bauen und Bewahren im Dienste der Schöpfung." In diesem Zusammenhang ging er auf die Arbeit der Bergwacht ein. Sie sei sehr oft leise und dringe kaum an die Öffentlichkeit, aber überaus wertvoll. Dazu gehöre auch die Arbeit in und mit der Natur. Dekan Andreas Krefft betonte: "Wir müssen die Schöpfung bewahren und darüber nachdenken, was es bedeutet, die Schöpfung Gottes zu beachten und zu pflegen."