Am Wildfleckener Bahnübergang geht nichts mehr
Autor: Sebastian Schmitt
Wildflecken, Mittwoch, 20. November 2013
Die bereits begonnene Erneuerung der Ortsdurchfahrt in Wildflecken wird in mehrere Abschnitte eingeteilt. Besonders sanierungsbedürftig sind die Mühlbachbrücke und der Bahnübergang.
Die Brückenauer und die Bischofsheimer Straße in Wildflecken werden durchgehend saniert und dann von Staatsstraßen zu Ortsstraßen abgestuft. Was sich auf den ersten Blick wie eine reine Formalie liest, hat letztlich weit reichende Folgen für die Marktgemeinde. "Ganz Wildflecken ist im Moment eine Baustelle", sagte Bürgermeister Alfred Schrenk (SPD) in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats.
Matthias Wacker vom staatlichen Bauamt Schweinfurt stellte die bereits begonnenen Sanierungsmaßnahmen im Detail vor. Einige Bohrungen waren zunächst notwendig, um den Zustand der Ortsdurchfahrt besser beurteilen zu können. Im Juni dieses Jahres hatte das Bauamt zudem eine Verkehrszählung durchgeführt, damit die derzeitigen und künftig zu erwartenden Belastungen durch den Straßenverkehr eingeschätzt werden können.
Vier Zentimeter neue Asphalt-Deckschicht sind notwendig, um dem innerörtlichen Verkehrsaufkommen gerecht zu werden. Gemeinderat Thomas Helfrich (CSU/PWG) kritisierte derweil, dass die Ortsdurchfahrt für den früheren Militärverkehr eigentlich schon zu schwach ausgelegt war.
Mehrere Abschnitte
Die bereits begonnene Erneuerung der Ortsdurchfahrt wird in mehrere Abschnitte eingeteilt. Teilweise muss nur die obere Schicht von vier Zentimetern neu aufgebracht, teilweise aber auch die darunter liegende, etwa fünf Zentimeter dicke Schicht ausgetauscht werden. Zudem werden die Brücken entlang der Ortsdurchfahrt saniert.
"Warum waren eigentlich derart viele Bohrungen auf der Straße notwendig", wollte Wolfgang Illek (CSU) wissen.
Wacker erläuterte, dass die Bohrungen an unterschiedlichen Stellen allesamt dazu dienten, den Unterbau der Straße fachmännisch beurteilen zu können. Sieben große Bauabschnitte umfasst die Sanierung. Die Bauarbeiten werden sich weit in das Jahr 2014 hinein erstrecken. Sofern das Wetter wieder mitspielt, wird voraussichtlich auch in den kommenden Wochen noch gebaut. Nicht nur die Fahrbahn wird erneuert, auch die Entwässerungsgräben und Straßeneinfassungen müssen saniert werden. Besonders knifflig ist nach Auskunft von Wacker die Sanierung der Mühlbachbrücke, die auch statisch verbessert werden muss. Die Fahrbahn auf der Brücke wird insgesamt etwas schmäler, zugunsten eines breiteren Gehweges.
"Ich denke, dass die Brücke dann auf jeden Fall längere Zeit halten wird", so Wacker.
Rasche Übergabe geplant
Wenn die Sanierung der Straßen abgeschlossen ist, will der Bund eine rasche Übergabe der Ortsdurchfahrten an die Marktgemeinde in Angriff nehmen. Im jetzt bevorstehenden Winter ist zunächst noch einmal das staatliche Bauamt für den Winterdienst zuständig. Das wird sich bei einer Abstufung grundlegend ändern, weil dann der Markt den kompletten Winterdienst alleine stemmen muss.
Schrenk machte auf den katastrophalen Zustand des Bahnübergangs nahe des ehemaligen Wildfleckener Bahnhofs aufmerksam. "Auf die Dauer kann das so nicht bleiben. Die Straße senkt sich immer tiefer." Für die Autofahrer bestehe beim Überfahren der Schienen immer die Gefahr, mit dem Fahrzeugunterboden aufzusitzen und damit das Auto schwer zu beschädigen.
Wacker machte klar, dass an dieser Stelle die Deutsche Bahn und eben nicht das staatliche Bauamt zuständig sei. "Ich darf dort überhaupt nichts machen." Gemeinderat Jürgen Peterek (CSU/PWG) gab zu bedenken, dass der schadhafte Bahnübergang aus seiner Sicht der geplanten Übernahme der Ortsdurchfahrt durch den Markt entgegensteht. Denn es könne nicht angehen, dass die Gemeinde die Straßen übernimmt und dann die Schäden am Bahnübergang selbst beheben müsse.
Illek sprach seine grundsätzlichen Befürchtungen aus, dass der Unterhalt der Brücken der Gemeinde teuer zu stehen kommen könnte. Wacker hielt dem entgegen, dass das Straßenbauamt die Brücken so erneuert und abdichtet, dass größere Schäden ausgeschlossen werden können. Schrenk lobte die reibungslose Zusammenarbeit mit der Behörde und die Bemühungen des Straßenbauamtes, die Ortsdurchfahrten in einem möglichst einwandfreien Zustand zu übergeben. Das sei keineswegs selbstverständlich und komme den Interessen der Kommune entgegen.