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Altlandkreis Bad Brückenau: 522 Mal gekracht


Autor: Ulrike Müller

Bad Brückenau, Freitag, 17. März 2017

Die Zahl der Unfälle ging im vergangenen Jahr um fast zehn Prozent zurück. Die Zahl der Verletzten aber stieg. Zudem starben zwei Menschen auf den Straßen.
Nur noch Scherben: Dieser Unfall ging für die drei Insassen glimpflich aus. Doch nicht jeder hatte 2016 so ein Glück. Foto: Archiv News5/Merzbach


56 Unfälle weniger als noch 2015 passierten im vergangenen Jahr im Altlandkreis Bad Brückenau. Das entspricht einem Rückgang von fast zehn Prozent. Dienststellenleiter Daniel Seeburg macht dafür vor allem den Rückgang der Wildunfälle von 237 (2015) auf 194 (2016) verantwortlich. Damit geht einher, dass sich das Unfallgeschehen von außerörtlichen Straßen eher in die Orte - hauptsächlich natürlich ins Stadtgebiet Bad Brückenau - verlagert hat.


Elf Verletzte mehr als im Vorjahr

"Der Rückgang der Unfallzahlen spiegelt sich leider nicht in der Zahl der Verletzten wider", zieht Seeburg dennoch eine gemischte Bilanz. 69 Menschen verletzten sich, 48 davon leicht, 21 schwer. Im Jahr 2015 hatte die Polizei insgesamt nur 58 Verletzte registriert. Besonders traurig ist, dass es nach zwei Jahren ohne Verkehrstote 2016 wieder zwei Mal ganz schlimm kam: Am 11. Februar starb ein 42 Jahre alter Mann bei Motten. Er hatte sein Rad am Morgen auf der ehemaligen B27 von Motten in Richtung Fulda geschoben. Auch ein Radfahrer aus dem hessischen Raum verunglückte am 14. August tödlich. Der sportliche 77-Jährige war auf dem Weg nach Leipzig, um dort Verwandte zu besuchen. Bei Oberbach war die Fahrt jedoch zu Ende. Ein Lkw übersah den Mann, obwohl er auffällige Kleidung trug.

Einen Anstieg gab es auch bei den Motorradunfällen. 13 Mal krachte es, sieben Motorradfahrer verletzten sich schwer, sechs trugen nur leichte Verletzungen davon. " Die meisten Unfälle mit Motorradfahrern sind selbst verschuldet", sagt Seeburg. Die Gründe seien Unachtsamkeit und zu hohe Geschwindigkeit. "Deshalb hat die Polizei eine Kampagne gestartet", berichtet er von der Aktion "Es liegt an Dir..." des Polizeipräsidiums Unterfranken.


Kein Pardon beim Handy

Bei der Nutzung von Handys am Steuer kennt Seeburg ebenfalls kein Pardon. "Das ist weiterhin ein riesiges Gefährdungspotenzial." Ein Bußgeld von 60 Euro, eine Bearbeitungsgebühr von etwa 20 Euro sowie ein Punkt in Flensburg seien die Konsequenzen. "Das tut natürlich weh", sagt Seeburg, macht aber darauf aufmerksam, dass andere europäische Länder deutlich härtere Strafen verhängen.

37 Autofahrer zog die Polizei aus dem Verkehr, weil sie betrunken waren oder Drogen genommen hatten. In zwei Fällen waren Fahrer unter Alkoholeinfluss in Unfälle verwickelt. Eine gute Nachricht aber gibt es: Die Fahranfänger im Altlandkreis halten sich weitestgehend an die Regeln. Lediglich zwei 19-Jährige wurden mit 0,24 beziehungsweise 0,38 Promille erwischt.


Aus der Verkehrsstatistik 2016 für den Altlandkreis Bad Brückenau:

Unfallfluchten 65 Mal machte sich der Unfallverursacher aus dem Staub. Bei einem dieser Vorfälle wurde ein Mensch verletzt. 2015 registrierte die Polizei noch 80 Unfallfluchten. 23 Unfallfluchten klärte die Polizei im vergangenen Jahr auf.

Junge Fahrer In der Altersgruppe 18 bis 24 Jahre passierten 36 Unfälle, von denen 23 von jungen Fahrern verursacht wurden. In zwölf Fällen gab es Verletzte.

Ältere Fahrer Von 30 Unfällen, an denen Senioren (65 plus) beteiligt waren, wurden 19 von diesen auch verursacht - bei fünf davon gab es Verletzte.

Schulweg Keinen einzigen Unfall gab es auf dem Weg zur Schule. Auch gefährliche Ereignisse, die nicht unmittelbar zu einem Unfall führten, sind nicht bekannt. Ausdrücklich dankt die Polizei allen Schülerlotsen, die zur Sicherheit beitragen.