Druckartikel: Alfred Schrenk zum Alt-Bürgermeister ernannt

Alfred Schrenk zum Alt-Bürgermeister ernannt


Autor: Sebastian Schmitt

Wildflecken, Montag, 28. April 2014

"Kommunalpolitik ist manchmal kein reines Vergnügen", sagt der SPD-Mann Alfred Schrenk rückblickend. 42 Jahre war er in der Kommunalpolitik aktiv, im Alter von 66 Jahren wurde er jetzt von der Marktgemeinde Wildflecken verabschiedet.
Alfred Schrenk (l.) ist jetzt Alt-Bürgermeister. Sein Nachfolger als Bürgermeister von Wildflecken ist Gerd Kleinhenz (r.). Fotos: Sebastian Schmitt-Mathea


Nach zwölf Jahren im Bürgermeistersessel räumt Schrenk, der aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl antreten durfte, den Stuhl und macht Platz für Nachfolger Gerd Kleinhenz. "Ich wünsche meinem Nachfolger, dass er den Überblick über all die vielen Projekte behält. Das ist manchmal gar nicht so einfach."

Der gebürtige Oberbacher Schrenk wurde im Jahr 1972, als Oberbach noch eine eigenständige Gemeinde war, in den Gemeinderat gewählt. Sechs Jahre später war die Eigenständigkeit des Marktes Oberbach Geschichte, es entstand die Marktgemeinde Wildflecken. Auf Drängen Schrenks wurde in Oberbach ein Marktfest ins Leben gerufen, das an die Geschichte der Gemeinde Oberbach erinnert.

Als Schrenk vor zwölf Jahren die Nachfolge von Walter Gutmann antrat, hatte der SPD-Mann bereits unzählige kommunalpolitische Auseinandersetzungen überstanden. Auch wiederholte Wahlniederlagen gegen CSU-Bürgermeister Gutmann hatten ihn nicht aus der Bahn werfen können.

Unter der Führung von Schrenk startete die Marktgemeinde in das Förderprogramm Stadtumbau West. Ganze Wohngebiete, wie Fleischhauer Straße und Schlesierstraße, wurden in den Folgejahren privatisiert und neu gestaltet. Es entwickelte sich ein Wildfleckener Modell, das bundesweit Beachtung fand und zahlreichen Bürgern zu Wohneigentum verhalf. Da die Marktgemeinde nach dem Abzug der Amerikaner in viel zu großen Schuhen steckte, mussten allerdings viele Gebäude abgerissen werden.

In Oberbach entstanden in der Amtszeit Schrenks ein komplett neues Kirchenumfeld und ein neuer Dorfplatz. Unter kontroversen öffentlichen Debatten wurde der Rathausplatz in Wildflecken völlig neu gestaltet. Gerade beim Rathausplatz hatte Schrenk immer wieder gegen kritische Stimmen ankämpfen müssen. Sinkende Geburtenzahlen brachten den Oberwild fleckener Kindergarten ins Wanken. Schrenk hielt jahrelang fast verbissen an der Einrichtung fest, am Ende blieb aber nur die Schließung und die Angliederung an den Wildfleckener Kindergarten.

Nicht nur Zustimmung erntete Schrenk bei der Verlagerung der Grundschule in die Rhönkaserne, wo bereits seit Jahren die Hauptschüler untergebracht waren. Die Gemeinde sah sich allerdings zu diesem Schritt gezwungen, weil sie finanziell nicht mehr den Unterhalt von zwei großen Schulgebäuden stemmen konnte und die derzeit leer stehende Grundschule sanieren muss. Immer wieder hatte die Kommune um möglichst hohe Zuschüsse für die Sanierung von Grundschule, Turnhalle und Hallenbad gerungen. "Von den bisherigen Zusagen sind wir allerdings enttäuscht. Es ist offenbar nicht ganz deutlich geworden, in welcher Lage die Marktgemeinde Wildflecken steckt", sagt Schrenk. Die Gemeinde wird sich in den kommenden Jahren verschulden müssen, um die unaufschiebbaren Projekte alle zu stemmen.

Bischofsheims Bürgermeister Udo Baumann und Riedenbergs Amtskollege Robert Römmelt lobten die Zusammenarbeit mit Schrenk und dem Wildfleckener Marktgemeinderat.