Bad Brückenau: Knapp zufriedenstellende Lage
Autor: Julia Raab
Bad Brückenau, Freitag, 13. Dezember 2019
Die Baugenossenschaft plant, weitere Gebäude umfassend zu sanieren. Der andauernde, hohe Leerstand drückt die Wirtschaftlichkeit.
Routiniert und ohne große Überraschungen führten am Donnerstagabend Aufsichtsratsvorsitzender Werner Walter und Vorstand Anton Kiefer durch die 68. Generalversammlung der Bad Brückenauer Baugenossenschaft in der Georgi-Kurhalle. Zunächst richtete der stellvertretende Bürgermeister Jürgen Pfister (PWG) Grußworte an die rund 40 anwesenden Mitglieder sowie an die drei Vorstände, den Aufsichtsrat und die Büromitarbeiterinnen.
Pfister wies auf das anstehende Jubiläumsjahr der Baugenossenschaft im kommenden Jahr hin. "Auf das 70-jährige Jubiläum können wir uns freuen", sagte Pfister. Seinen besonderen Dank richtete er an die Mitglieder: "Das bedeutet für die Stadt eine zusätzliche Kaufkraft." Jeder Bürger der Stadt sei wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung. Auch begrüßte er die Zusammenarbeit der Baugenossenschaft mit regionalen Firmen in aktuellen und abgeschlossenen Baumaßnahmen.
Verlust durch Leerstand
Bei der Vorstellung des Geschäftsberichtes des Jahres 2018 ging Kiefer zunächst auf den erst vor wenigen Monaten abgeschlossenen Verkauf des Wohnblocks am Berliner Platz mit 44 Wohneinheiten ein: "Damit verliert die Baugenossenschaft im laufenden Jahr einen Großteil des Leerstandes." Die Wirtschaftlichkeit könne damit auf lange Zeit erhalten werden.
Der vorgestellte Geschäftsbericht bezieht sich allerdings auf das Jahr 2018 und somit auf den damals noch hohen Leerstand: "Konkret bedeutet das für uns einen Verlust von bis zu 40 000 Euro, der nur durch den Leerstand entsteht", sagte Kiefer. Auch im kommenden Jahr sei die Baugenossenschaft bestrebt, durch Rückbau und Sanierungen die Wirtschaftlichkeit weiter sicherzustellen.
Hohe Investitionen
Den Bericht der amtlichen Prüfung zur Wirtschaftlichkeit stellte Vorstand Heribert Jakobsche vor. Darin bescheinigte das Wirtschaftsprüfungsunternehmen der Baugenossenschaft "geordnete Finanzen" sowie "ausreichende Liquidität". Als Folge des hohen Leerstands von rund 24 Prozent ist die wirtschaftliche Lage knapp zufriedenstellend. Den Bilanzgewinn von 1294,89 Euro genehmigten die Mitglieder einstimmig.
Für das kommende Jahr stellte Vorstand Rüdiger Joachim die Modernisierungsmaßnahmen in der Konrad-Zirkel Straße vor. Im Frühjahr beginnen die Arbeiten an Heizung und Sanitär in den Häusern 44 und 46. An diesen Gebäuden sowie an den bereits modernisierten Wohneinheiten in der Straße sollen Haustüren ausgetauscht, Briefkästen erneuert und neu gepflastert werden. Rund eine Million Euro sind für die gesamten Arbeiten in der Straße vorgesehen.
Abriss eines Gebäudes
In der Düsseldorfer Straße stehen noch größere Arbeiten an. Dafür müssen die Bewohner für rund ein halbes Jahr umgesiedelt werden. Das Haus mit der Nummer 29 soll sogar abgerissen werden. Die Häuser 23, 25 und 27 erhalten eine Generalsanierung. Insgesamt schätzt die Baugenossenschaft die Investitionen in der Düsseldorfer Straße auf zwei Millionen Euro.