Autodidakt zeigt seine Werke
Autor: Björn Hein
Münnerstadt, Montag, 22. Juli 2013
Der Münnerstädter Thomas Seuberling stellt im Schoch-Haus Arbeiten der vergangenen zehn Jahre aus.
"Innenansichten" - mit diesem Titel ist die Ausstellung des Künstlers Thomas Seuberling überschrieben, die im Schoch-Haus in Münnerstadt untergebracht ist. Noch bis zum 4. August sind hier die Collagen und Monotypien des Münner-städters zu sehen. Im Rahmen des Projekts "else!" wird eine Auswahl seiner Arbeiten aus den vergangenen zehn Jahren vorgestellt.
"Das Projekt else! expandiert und hat eine Filiale errichtet", sagte Mia Hochrein im Hinblick darauf, dass die Ausstellung im Schoch-Haus am Münnerstädter Marktplatz präsentiert wird. Die Werke des Künstlers bezeichnete sie als ehrlich und interessant. Anna Spor von den Museumsfreunden meinte, dass die Collagen Seuberlings eine ganz besondere Wirkung auf den Betrachter ausübten. "Viele Collagen erfordern, dass man die richtige Distanz zum Dargestellten einnimmt. Dies ist es, was bei den Werken von Thomas Seuberlings spürbar wird", sagte sie. Man müsse sich auf die Werke einstellen, sich darauf einlassen.
Die Vernissage war gut besucht, Horst Rüggeberg an der Gitarre und Tilman Kluge an der Oboe sorgten mit ihren harmonischen Einlagen für die passende Stimmung. Sehr schön war auch, dass man mit dem Schoch-Haus einen Ausstellungsort gefunden hatte, der ganz in der Tradition des Projekts else! stand - neue Kunst in traditioneller Architektur.
"Der Weg ist der Weg"
Der Künstler Thomas Seuberling war überwältigt von dem großen Andrang, den seine Kunst hervorgerufen hatte. "Ich danke allen, die daran mitarbeiteten, dass ich meine Werke ausstellen kann", meinte er sichtlich gerührt. Große Worte sind die Sache des 38-Jährigen nicht, er geht ganz in seiner Kunst auf. Seit rund zwei Jahren widmet er sich den unterschiedlichsten Facetten: im Schoch-Haus sind Collagen und Monotypien aus seinem Œuvre zu sehen. "Aus mir drängt es einfach heraus, Kunst zu machen", sagt der Autodidakt.
Dabei ist dies nicht immer einfach, leidet Seuberling doch an einer Art multipler Sklerose, die seine Motorik manchmal beeinträchtigt. Aufgeben würde er aber nie, dafür ist ihm die Kunst viel zu wichtig. "Wenn es geht, bin ich künstlerisch tätig", sagt der Münnerstädter. Die Schaffenskraft merkt man seinen Werken an, auch das Herzblut, das er investiert. Bezeichnend für ihn sind seine Collagen. Immer wieder ist hier die Wendung "Der Weg ist der Weg" zu lesen. Nicht das Ziel ist wichtig, sondern es sei vielmehr notwendig, sich bei jedem neuen Kunstwerk erneut auf eine Reise zu begeben. Die Werke sprechen für sich und lassen den Betrachter teilhaben am Weg, auf den Seuberling sich jedes Mal erneut begibt.
Nach der Ausstellungseröffnung zog die Gesellschaft der Kunstfreunde weiter in die Marienanstalt. Dort gab die Band Free Radio Mrshd ihr Debüt-Konzert und kam beim gut gelaunten Publikum bestens an.
Zu sehen sind die Werke von Thomas Seuberling im Schoch-Haus noch bis 4. August. Die Öffnungszeiten sind Freitag bis Sonntag von 15 bis 19 Uhr, der Eintritt ist frei.