Druckartikel: Auto-Fan ärgert sich Vandalismus an seinem Wagen

Auto-Fan ärgert sich Vandalismus an seinem Wagen


Autor: Gerd Schaar

Hammelburg, Montag, 15. Juli 2013

Raimund Reimer ist ein Autofreak - und er hat seinen Wagen ganz besonders gestaltet. Doch jetzt zerstörte ein Unbekannter sein Werk.Solcherlei Vorgehen trifft Reimer doppelt.
Sein Auto ist das große Hobby von Raimund Reimer. Der Chevy ist voll auf Amerika getrimmt. Jetzt aber haben Unbekannte den Lack zerkratzt.Fotos: Gerd Schaar


Ein Kratzer am Auto ist ärgerlich. Doch wenn eine ganze Fahrzeugseite mit einer durchgehenden Kratzspur versehen ist, kommt so richtig Ärger auf. Noch ärgerlicher ist es, wenn diese Kratzspur über eine teure Fläche von Airbrush-Kunst geht.

"Ich konnte es nicht fassen", erzählt Van-Fahrer Raimund Reimer von seinem Schockerlebnis. Am 7. Juli hatte er seinen amerikanischen Chevrolet-Van um 7.30 Uhr an der Würzburger Straße nahe dem Haltepunkt der Saaletalbahn Hammelburg-Ost abgestellt. Als er von seiner Arbeit gegen 16 Uhr zurückkehrte, traute er seinen Augen nicht: "Da hatte Jemand mit einem spitzen Gegenstand mitten über mein Traumauto einen Strich durch den Lack gemacht".

Herzblut floss. Denn mit Liebe hatte Reimer vor rund zehn Jahren seinen Chevrolet-Van stilgerecht auf den U.S.-Look getrimmt. Nicht nur im Wageninnern mit vielen Details sondern auch außen für teures Geld. Der Lack mit den aufwändigen mehrschichtigen Airbrusch-Malereien war nicht gerade für ein Taschengeld zu haben. "Da habe ich lange sparen müssen und ich bin ganz besonders stolz darauf", bekennt Reimer. Denn solche von Künstlerhand gefertigten Bilder seien Unikate und keine billigen Abziehbilder.

Der amerikansiche Adler

Der amerikanische Adler ist eines der Hauptmotive auf dem Lack des Vans. Nicht nur durch die Sterne auf blauem Grund und die rotweißen Streifen, sondern auch mitten durch den Adlerschnabel geht jetzt der hässliche Kratzer.

"Wer macht so etwas?", überlegt Reimer. Ist es bloße Gedankenlosigkeit eines Jugendlichen? War hier ein Betrunkener am Werk? Oder ein Amerika-Hasser? "Ich glaube nicht, dass diese Tat gegen mich persönlich gerichtet war", ist Reimer überzeugt. Ein Sachverständigen-Gutachten stehe noch aus. Ob der Lack samt Airbrush-Gemälde komplett erneuert werden muss oder ob eine lokale Ausbesserung möglich ist, das werde der Sachverständige bald feststellen.

Mit der Anschaffung des gebrauchten Chevrolet-Vans hatte sich Reimer seinen Jugendtraum erfüllt. Der Achtzylindermotor mit dem sonoren Powerklang geht nicht nur ihm wohltuend unter die Haut. Unwillkürlich denkt man an jenen Werbespot mit dem amerikanischen Oldtimer-Auto, wo im Takt des Gasgebens die Armhärchen in Bewegung geraten.

"Dieser Van ist ein Stück meines Lebens", verrät Reimer. Wie ein roter Faden zieht sich das Thema U.S.A. auch durch das Wageninnere. Die Farben der amerikanischen Freiheitsflagge "Stars and Stripes" und die Adlermotive finden sich in allen liebevoll arrangierten Details wieder. So zum Beispiel auf den selbst gefertigten Sitzbezügen, auf den Türverkleidungen bis hin zum Fußbodenbelag.

Die Perfektion ist anscheinend erreicht. Nichts geht mehr zu verbessern. Klar, dass daran das Herz hängt. Der Kratzer geht tiefer als nur auf das Blech unter dem Autolack. "Ich glaube nicht, dass solche Vandalen sich bei ihrer Tat darüber Gedanken machen", so Reimer.

Zeugen gesucht

"Die Fälle von Vandalismus an Fahrzeugen haben in letzter Zeit zugenommen", bestätigt ein Sprecher der Hammelburger Polizeiinspektion. Wer solche Täter beobachtet hat, der sollte sie schnell der Inspektion melden. Entweder direkt auf der Wache im Roten Schloss oder per Tel. 09732/ 9060.