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Auszeichnung für den Ebenhäuser Waldfriedhof


Autor: Stefan Geiger

Ebenhausen, Donnerstag, 05. November 2015

Mit dem dritten Platz ist der Ebenhäuser Waldfriedhof vom Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landschaftspflege beim Wettbewerb "Unser Friedhof - Ort der Würde, Kultur und Natur" ausgezeichnet worden. Bei einem Festakt in Bad Brückenau überreichte Kreisvorsitzende Irmgard Heinrich jetzt Urkunde und Plakette an Bürgermeister Franz Kuhn (BBO).
Der Waldfriedhof in Ebenhausen ist eine vorbildliche Anlage. Er wurde jetzt ausgezeichnet. Foto: Stefan Geiger


Der Waldfriedhof Ebenhausen liegt am nordwestlichen Ortsrand in Richtung Ramsthal. Er ist mit fast zwei Hektar großzügig ausgewiesen und liegt zwischen Friedhof- und Ramsthaler Straße. Die damals noch selbstständige Gemeinde Ebenhausen schuf im Jahr 1970 die Anlage, die Gartenbauarchitekt Bauer (München) konzipiert hatte.
Das gesamte Areal ist ursprünglich in acht Gewannen in Rondellformen angelegt und bietet Platz für 400 Grabstellen.

Dem Eingangstor schließen sich ein großer Platz mit schlichtem Holzkreuz und ein Leichenhaus mit Nebenräumen an. Dazu kommt ein Turm, für den Metzgermeister Franz Dellert 1976 eine Totenglocke als "stetes Symbol der Hoffnung trotz Vergänglichkeit" stiftete.
Dem Wandel der Zeit sind auch Friedhöfe unterworfen. Die Fläche wurde inzwischen auf fünf Parzellen reduziert. Dafür entstand zunächst 1993 eine erste halbkreisförmige Urnenwand, die inzwischen um zwei weitere Elemente erweitert wurde. Hier können je 27 Urnen beigesetzt werden. Neu ist seit letztem Jahr die Möglichkeit einer Urnenbestattung in ganz schlichter Form um eine Eiche.


Mächtige Bäume

Die fünf Gräberfelder sind umgeben von mächtigen Bäumen. Auf massive Einfriedungen muss gemäß der Satzung verzichtet werden. Nur einfache Einfassungen aus Holz werden in der Anfangsphase der Grabpflege geduldet.
Überwiegend setzen die Angehörigen schattenverträgliche Grabpflanzen, die so dem Thema Waldfriedhof gerecht werden. Naturstein-Grabsteine fügen sich ebenso ein wie ausschließlich wassergebundene Kieswege zu den Gräbern.
Aufgrund seiner Lage und der Anlage mit Sitzbänken sei der Waldfriedhof Ebenhausen ein vorbildlicher Ort der Ruhe, heißt es in der Laudatio der Jury, die Kreisvorsitzende Irmgard Heinrich im Namen der Jury verlas. Gelungen seien die Einbettung der Urnenmauer im südlichen Bereich und die Urnenbestattung unter Bäumen.
Eine Ehrenurkunde - unterzeichnet von Ulrike Scharf, Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz, und von Wolfram Vaitl, Präsident des Bayerischen Landesverbands der Obst- und Gartenbauvereine -, würdigt die Stätte: "Die vorbildlichen Leistungen bei Gestaltung, Pflege und Erhalt eines würdevollen Friedhofs verdienen Dank und Anerkennung." Dazu erhielt die Gemeinde eine Plakette aus Bronze. Sie wird am Haupteingang einen würdigen Platz finden.