Ausbildung erfolgreich gemeistert
Autor: Dieter Britz
Bad Kissingen, Donnerstag, 28. Februar 2019
In rund 4500 Ausbildungsstunden lernten 132 junge Leute die Grundlagen der Polizeiarbeit kennen. Jetzt sind sie Polizeimeister und Polizeimeisterinnen.
Als Polizeischüler mit schmalen blauen Strichen auf den Schulterklappen ihrer Uniform betraten 132 Frauen und Männer den Max-Littmann-Saal. Als sie ihn vier Stunden später wieder verließen, zierten zwei blaue Sterne ihre neuen Schulterklappen und sie sind nun Polizeimeisterinnen und Polizeimeister und Beamte auf Probe.
In sehr feierlichem Rahmen in Anwesenheit vieler Gäste wurden die erfolgreichen Absolventen des Laufbahnlehrgangs OEB 16 für den mittleren Polizeivollzugsdienst beim Bundespolizeiaus- und -fortbildungszentrum in Oerlenbach verabschiedet. Zweieinhalb Jahre lang hatten die jungen Damen und Herren ihre Ausbildung zum größeren Teil in Oerlenbach absolviert. Nun werden sie bei Dienststellen der Bundespolizei in ganz Deutschland, einschließlich der Flughäfen, eingesetzt.
Polizeihauptkommissar Harald Müller, Leiter des Zentralbereichs im Bundespolizeiaus- und -fortbildungszentrum, begrüßte die vielen Gäste in einem der "besten Konzertsäle der Welt", wie er wörtlich feststellte. Unter ihnen waren neben Vertretung des öffentlichen Lebens und von Behörden auch zahlreiche Eltern und Freunde der Absolventen.
Nun weiche nach der bestandenen Prüfung die Anspannung langsam aus den Gesichtern der jungen Leute und mache der Vorfreude auf die neuen Schulterstücke Platz, stellte er fest. Damit seien sie dann vollgültige Kolleginnen und Kollegen. Der Leiter des Ausbildungs- und Fortbildungszentrums der Bundespolizei in Oerlenbach, Polizeidirektor Ralf Wiegand, ging ausführlich auf den Ausbildungsweg, den die jungen Bundespolizisten absolviert haben, ein.
Theorie und Praxiseinheiten
Er begann am 1. September 2016, nachdem sie einen Eignungstest bestanden hatten. Vereidigt wurden sie wenig später in der Wandelhalle. Mit den jetzt bestandenen Abschlussprüfungen für den mittleren Polizeivollzugsdienst hätten sie ein bedeutendes persönliches Ziel erreicht, und das zum Teil mit hervorragenden Ergebnissen.
"Die Vertreter der Einsatzbehörden freuen sich auf bestens ausgebildeten Polizeinachwuchs. Bürgernähe, freundliches Auftreten und konsequentes Einschreiten, das sind die Markenzeichen der Bundespolizei", hob er hervor. Die Ausbildung sei anspruchsvoll gewesen. In rund 4500 Ausbildungsstunden lernten die jungen Leute die theoretischen Grundlagen der Polizeiarbeit von Grund auf kennen und setzten sie in verschiedensten realitätsnahen Situationstrainings um. Sie lernten Personenkontrollen oder Festnahmen, aber auch den Umgang mit hilflosen, betrunkenen oder gewalttätigen Menschen.
Gleich zu Beginn der Ausbildung wurden die Polizeischüler im Rahmen eines Outdoor-Teamtrainings stark gefordert. Sie mussten 50 Kilometer zu Fuß zurücklegen, durften keine privaten Handys mitführen und nur wenig Bargeld dabeihaben, die Verpflegung war eigenverantwortlich zu organisieren. Die Übernachtungsquartiere mussten unter freiem Himmel sein. Dazu waren an verschiedenen Stationen spezielle Aufgaben zu erfüllen. Das zweite Dienstjahr wurde in Deggendorf absolviert, in dieser Zeit machten die Polizeischüler auch Praktika im grenz- und bahnpolizeilichen Bereich, bei der Bereitschaftspolizei oder auf einem Flughafen. Im dritten Ausbildungsjahr stand die intensive Vorbereitung auf die kürzlich abgelegte Laufbahnprüfung im Mittelpunkt.