Auftakt der Rhöner Glühwein-Zeit in Stangenroth
Autor: Ralf Ruppert
Stangenroth, Freitag, 16. November 2018
Anstelle der Aschacher Schloss-Weihnacht veranstaltet "Top-Event-Service" einen Weihnachtsmarkt auf dem eigenen Firmengelände.
Fünf Jahre lang fand rund ums Aschacher Schloss ein stimmungsvoller Weihnachtsmarkt statt. Klaus Frischat initiierte ihn 2013, nach zwei Jahren übernahmen Jürgen Wehner und Sebastian Metz. Direkt nach den beiden Markt-Wochenenden 2017 zogen beide einen Schluss-Strich: Zu aufwendig und deshalb zu teuer war der Auf- und Abbau. Die Veranstalter legten drauf. Jürgen Metz, Inhaber von "Top-Event-Service", hat seitdem mehrere mögliche Veranstaltungsorte geprüft. Ergebnis: "Das rechnet sich alles nicht." Deshalb startet er jetzt mit dem "Rhöner Glühwein-Auftakt" auf dem eigenen Firmengelände in Stangenroth.
Punsch und sechs Glühweine
Kommenden Freitag, 23., und Samstag, 24. November, beginnt der neue Markt jeweils um 17 Uhr. Als Attraktion gibt es neben einem alkoholfreien Punsch sechs verschiedene Glühweine: Vom roten und weißen Winzer-Glühwein über Bratapfel bis Heidelbeere reichen die Geschmacksrichtungen - alles natürlich aus der Region. "Außerdem geben wir den Glühwein nicht einfach so aus, sondern verzieren die Gläser mit Früchten", kündigt Wehner an.
Auf dem rund tausend Quadratmeter großen Gelände der früheren Kleiderfabrik Essbach werden außerdem der Dorf-Schmied zu sehen sein, Franziska Bischof schenkt ihre Edelbrände aus und es gibt Wild-Spezialitäten und Desserts. Für Unterhaltung sorgt DJ Gustl. Und: "Wir funktionieren unseren Show-Room zu einer Kamin-Lounge um", kündigt Wehner an. Außerdem werde das Gelände mit Flamm-Schalen und Lichtern festlich beleuchtet.
Kunst-Handwerker dagegen sind heuer keine vertreten: "Das ist jetzt mal ein Test-Ballon, wenn's klappt, holen wir kommendes Jahr Aussteller dazu", sagt Wehner. Das Risiko heuer sei ihm noch zu groß gewesen, schließlich könne er auch selbst gar nicht einschätzen, wie viele Besucher zum Glühwein-Auftakt in den Burkardrother Gemeindeteil kommen.
Parkplätze stehen jedenfalls an der Rhön-Festhalle genügend zur Verfügung. Shuttle-Service wie in Aschach gebe es keinen, aber: "Niemand muss angetrunken heim fahren, zur Not fahre ich die Besucher selbst nach hause", verspricht Wehner.
Kurpark zu weitläufig
Geprüft hat Wehner etliche andere Veranstaltungsorte. Unter anderem hätte die Gemeinde Bad Bocklet die Schloss-Weihnacht gerne behalten. Statt Schloss Aschach war deshalb der Kurpark Bad Bocklet im Gespräch. "Wir hätten zwar keine Miete zahlen müssen, aber der Aufwand wäre trotzdem zu hoch", berichtet Wehner. Um Eintritt verlangen zu können, hätte der Kurpark unter anderem abgesperrt werden müssen. Der Aufbau der Buden und der Wachdienst hätten die Kosten weiter in die Höhe getrieben. Auch die Stromversorgung vor Ort hätte vermutlich nicht ausgereicht.
Überlegt hat Wehner auch über einen Kunsthandwerker-Markt in Bad Kissingen. Aber: Kurgarten oder Rosengarten scheiden nach seinen Worten schon alleine wegen des Heilquellenschutzes aus. Die Gefahr, dass bei der Zulieferung oder durch die Aussteller Gefahrstoffe in den Boden kommen, sei zu groß. Außerdem gab es Bedenken, dass bei großem Besucherandrang der Boden in den Beeten oder auf dem Rasen zu sehr verdichtet wird und die Bäume langfristig geschädigt würden.