In Ebenhausen haben die Wanderfreunde die neuen "Oerlenbacher Rundwanderwege" eingeweiht und erst einmal getestet.
Die Resonanz hat alle überrascht: Trotz widriger Wetterprognosen kamen rund 80 Menschen zur Eröffnung der "Oerlenbacher Rundwanderwege". Das Konzept hatten Werner Dengler und Reinhold Zwirlein im Rahmen der Allianz Oberes Werntal und im Programm "Schweinfurt 360 Grad" seit 2009 gründlich vorbereitet . Voll des Lobes waren jene, die die Touren Grottenweg, Knückelein und Wernquelle mitmachten sowie Aussichtspunkte und Gemeinschaft genossen.
Gemeinsamer Start war am
Kirchplatz in Ebenhausen. Hier schilderte Bürgermeister Franz Kuhn (CSU) Hintergründe und Entwicklung der Wanderwege: "Die Wanderstrecken ergänzen das Radwegenetz, das uns bereits vor allem in Richtung Main und Schweinfurt einbindet. Ziel war es, die vorhandenen Wege miteinander zu vernetzten und einheitlich zu beschildern." Das habe enorme Arbeit für die Gemeinde, vor allem aber für die ehrenamtlich tätigen Werner Dengler und Reinhold Zwirlein bedeutet.
Das Projekt kostete 318 000 Euro, von denen 178 000 Euro über das EU-Programm Leader getragen wurden. Auf die Gemeinde Oerlenbach entfielen 7000 Euro zuzüglich der Dienste des Bauhofs bei der Aufstellung der Schilder und Ausbesserung von Wegabschnitten.
Vier neue Informationstafeln
Die neuen Angebote bereichern das Freizeitangebot.
Durch das Gemeindegebiet - wie Kuhn ergänzte - führen bereits überörtliche Routen wie Jakobus- und Fränkischer Marienweg sowie der Weg zum Schweinfurter Haus in der Rhön. Vier Informationstafeln am Bahnhaltepunkt Oerlenbach, Parkplatz an der Terzenbrunnkapelle, Bahnhof Ebenhausen und Kirchplatz Ebenhausen zeigen die vielen Wandermöglichkeiten. Die vier neuen Strecken können in beiden Richtungen begangen werden und lassen überall einen Einstieg zu.
Auf Abkürzungen bzw. Änderungen verweisen Sonderzeichen. Jede Tour besitzt ein Symbolzeichen, das sich im Flyer wiederfindet.
Beleg für die Wasserknappheit
Unter drei Möglichkeiten konnten die Wanderer auswählen. Ludwig Sauer führte die Gruppe "Grottenweg" mit 25 Teilnehmern über gut sechs Kilometer durch das Leuselbachtal zur Grotte oberhalb von Poppenhausen, 1978 von vier Familien oberhalb des Ortes als
Ruhe- und Andachtsstätte mit Lourdes-Madonna errichtet, und wieder zurück. Reinhold Zwirlein absolvierte mit zehn Wanderern den Weg zur Wernquelle nördlich von Pfersdorf und zurück über zehn Kilometer. Diese Stelle wurde im Zuge von Landschaftspflege bzw. Dorferneuerung und Flurbereinigung gestaltet und bietet per Schautafel wichtige Hintergrundinformationen zu Wasserwirtschaft, Flora und Fauna.
Allerdings - so konnten die Wanderer bestätigen- ist die Ergiebigkeit der Quelle begrenzt: Nur wenige Tropfen spendete die Quelle und belegt die Wasserknappheit der Region.
Gerade noch mal Glück gehabt
Die dritte Gruppe mit über 40 Interessenten bewältigte den gut zwölf Kilometer langen Weg zum "Knückelein" oberhalb von Ramsthal mit herrlichem Weitblick in Richtung Schweinfurt und zur Rhön.
Das Kreuz auf dem Aussichtspunkt erinnert an die Nachkriegsjahre, als für den Truppenübungsplatz Hammelburg auch die Ortschaften Ramsthal, Sulzthal und Wasserlosen abgesiedelt werden sollten. Das Schicksal aber konnte 1951 - wie eine Infotafel erinnert - abgewendet werden. Ein erstes Kreuz erneuerte 1972 der Federweißenclub Ramsthal. Für alle gab es unterwegs eine Erfrischung, die die Gemeinde spendierte.
Und alle waren zufrieden
Resümee aller Wanderer: Gute Wege, schöne Halte- und Rastpunkte, klare Beschilderung, Bereicherung für alle, die die Umgebung von Oerlenbach und Ebenhausen und die Natur näher kennen lernen wollen. Unbilden der Witterung mit kräftigen Windböen und heftigem Schauer taten der positiven Beurteilung keinen Abbruch.