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Arthur Stollberger wird 75


Autor: Benedikt Borst

Nüdlingen, Donnerstag, 03. Sept. 2015

Arthur Stollberger wird am Freitag, 4. September, 75. Jahre alt. Der ehemalige stellvertretende Bürgermeister erzählt im Rückblick, warum er in so vielen Vereinen Mitglied ist, warum Pressearbeit im Alter guttut, und wie er fast Steno-Lehrer geworden wäre.
1940 wird Arthur Stollberger in der Nähe von Würzburg geboren, seit 1974 lebt er mit Frau Erika in der Wahlheimat Nüdlingen. Foto: Benedikt Borst


Dass er später einmal Lehrer werden würde, stand für Arthur Stollberger nicht immer fest. Den Entschluss fasste er erst kurz vor dem Abitur. Aber in welchen Fächern? "Ursprünglich wäre ich sogar gern Steno-Lehrer geworden", meint der ehemalige stellvertretende Bürgermeister mit einem Lächeln. Das hat ihm Spaß gemacht. Die Kurzschrift benutzt er heute noch oft für die Vereins- und Pressearbeit.

"Da hat es mir viele gute Dienste geleistet." Am Ende wurde Stollberger dann aber Realschullehrer für Englisch, Geschichte und Sozialkunde. "Vom Steno hatten mir viele abgeraten", sagt er. Zu exotisch, keine gute Perspektive.
Mit den anderen Fächern hatte er sich als politisch aktiver Mensch aber auch sehr wohlgefühlt. Als Lehrer wollte er den Schülern ein Gefühl dafür vermitteln, was es heißt, in einer Demokratie zu leben. Stollberger: "Ich war Lehrer für politische Bildung. In jeder Gemeinde ist es wichtig, dass man junge Leute hat, die sich engagieren. Ich habe meinen Schülern immer gesagt: ,Engagiert euch, egal in welcher Partei.‘"


Mehr als 30 Jahre Gemeinderat

Arthur Stollberger feiert am Freitag, 4. September, seinen 75. Geburtstag. Den Großteil seines Erwachsenenlebens hat sich der gebürtige Remlinger für seine Wahlheimat Nüdlingen eingesetzt. Er war zwölf Jahre lang Kreisrat, saß mehr als 30 Jahre im Gemeinderat, war stellvertretender Bürgermeister und ist immer noch Mitglied in diversen Vereinen. Von allen politischen Aufgaben hat ihm die als Gemeinderat am meisten gefallen. Egal ob es sich um spektakuläre Entscheidungen wie den Bau der Schlossberghalle handelte oder um eher unspektakuläre wie die Vergabe von Bauarbeiten. "Ich hatte immer das Gefühl, dass ich am Wohlergehen der Gemeinschaft mitwirke."


Von Anfang an im Verein

Über die Politik knüpfte er Kontakte ins Vereinsleben. "Ich dachte, ich muss mich mit den Vereinen solidarisch zeigen und bin in vielen Mitglied geworden", erklärt er. Er wollte auch hier aktiv sein und das Gemeindeleben unterstützen. Dazu gehörte auch, dass er nicht nur in bestehende Vereine eintrat, sondern auch Vereinsgründungen mit initiierte. Stollberger ist etwa im Nüdlinger Carneval Club und im Obst- und Gartenbauverein Gründungsmitglied.


Das erste Treffen mit Erika

Seit zehn Jahren ist der ehemalige Lehrer in Rente. Bis heute ist er ein sehr umtriebiger Mensch, der nach wie vor viele Aufgaben wahrnimmt. Beispielsweise die Tätigkeit als Journalist. "Als alter Mensch ist die Pressearbeit eine gute Hilfe, um geistig fit zu bleiben", meint er. "Ich schreibe gern über den Obst- und Gartenbauverein, den Heimatverein und alles, was die Gemeinde betrifft." Seit mehr als 30 Jahren berichtet er unter anderem für die Saale-Zeitung über das Geschehen in Nüdlingen, über die Schule, aus dem Vereinsleben und über die Entscheidungen im Rathaus. Als Gemeinderat und stellvertretender Bürgermeister aus dem Gremium zu berichten, "habe ich schon als Problem gesehen", sagt Stollberger. Aus personellen Gründen hätten die Sitzungen ohne ihn allerdings nicht regelmäßig journalistisch begleitet werden können. Frau Erika beruhigt. "Er war neutral." Die besondere Stellung habe er während der ganzen Zeit nicht ausgenutzt.
Privat ist Stollberger ein Familienmensch. Vor 47 Jahren hat er die fünf Jahre jüngere Erika auf einem Lehrerseminar auf der Kissinger Hütte kennengelernt und innerhalb von vier Monaten geheiratet. "Das ging ganz schnell. Von der Mentalität her waren wir uns sehr ähnlich", sagt er. Es war die richtige Entscheidung. Gemeinsam haben sie sich in Nüdlingen eine Heimat aufgebaut und eine Familie mit fünf Kindern gegründet. Aus einer früheren Beziehung hat Stollberger noch ein sechstes Kind, seine älteste Tochter.
Auch wenn die große Familie mittlerweile von Trier bis Berlin verteilt in ganz Deutschland lebt, wird untereinander ein enger Kontakt gehalten. Das ist Arthur Stollberger und Frau Erika wichtig. "Ich bin glücklich, dass sich alle sehr gut verstehen", erzählt er. Deshalb wird auch die komplette Familie eingepackt, wenn es zur Geburtstagsreise in den Schlosspark nach Versailles geht.

Arthur Stollberger
Herkunft Stollberger wurde am 4. September 1940 in Remlingen bei Würzburg geboren.

Beruf Er arbeitete von 1967 bis zum Ruhestand 2005 als Lehrer für Englisch, Geschichte und Sozialkunde an der Realschule Bad Kissingen.

Presse Seit Jahrzehnten übernimmt Stollberger die Pressearbeit für Vereine und Verbände und berichtet als freier Mitarbeiter zuverlässig für die Saale-Zeitung über das Dorfgeschehen.
Familie Seit 47 Jahren ist er mit Frau Erika verheiratet. Mit ihr hat er fünf gemeinsame Kinder. Seine älteste Tochter stammt noch aus einer früheren Beziehung.

Vereine Stollberger engagiert sich seit Jahren in diversen Vereinen, unter anderem dem Obst- und Gartenbauverein, dem Nüdlinger Carneval Club, im Heimatverein, im TSV und in der DJK Nüdlingen. Er ist Mitglied des Partnerschaftskomitees Nüdlingen-Saint Marcel.