Arbeitsmarkt im Landkreis Bad Kissingen: "Die Integration von Ausländern wird uns helfen"
Autor: Steffen Standke
LKR Bad Kissingen, Montag, 05. Sept. 2022
Bei einer Konferenz im Staatsbad Brückenau wurde beraten, wie Menschen mit ausländischen Wurzeln in den regionalen Arbeitsmarkt eingebunden werden und den Fachkräftemangel mindern können.
Was erleichtert Zuwanderern und ausländischen Arbeitskräften den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt besonders? Richard Moog von der Handwerkskammer in Würzburg kennt da eine klare Antwort: "Die deutsche Sprache lernen. Das verkürzt alles, was danach kommt."
Moog berät Betriebe aus ganz Unterfranken zu ausländerrechtlichen Belangen, sitzt an der Schnittstelle zwischen Schulen beziehungsweise Ausbildungsstätten und Unternehmen. Schon allein durch die Entwicklung der vergangenen Jahre hatte er viele Geflüchtete in seinem Büro sitzen.
Seine Ansicht, dass die deutsche Sprache der Schlüssel für alles ist, bekräftigte der HWKler mehrfach bei der 2. Integrationskonferenz des Landkreises mit dem Motto: "Integration als Chance zur Lösung des Fachkräftemangels".
Ein möglicher Ansatz für eine "gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die größer nicht sein könnte", wie Landrat Thomas Bold (CSU) es in seiner Begrüßung ausdrückte. Einerseits geht es darum, Menschen, die aus der Not heraus nach Deutschland und in den Bäderlandkreis kamen, in den Arbeitsmarkt einzubinden. Und andererseits soll die immer größer werdende Kluft zwischen angebotenen Stellen und immer weniger werdenden Bewerbern verkleinert oder gar geschlossen werden.
Fachkräftemangel in Kur und Tourismus
Der Ort für die Konferenz, die frisch sanierte Wandelhalle im Staatsbad Brückenau, war geschickt gewählt. Denn auch im auf sanften Tourismus und Erholung ausgerichteten Bad Brückenauer Stadtteil herrscht Fachkräftemangel. Laut Kurdirektorin Andrea Schallenkammer müssen dort Restaurants geschlossen, Betten unbelegt bleiben.
Richard Moog ging auf die verschiedenen, für eine Arbeitsstelle nötigen Sprachniveaus ein. "A1" und "A2" würden für Helfertätigkeiten in der Industrie ausreichen, im Handwerk sei mindestens "A2" gefordert. Für eine staatlich geförderte Einstiegsqualifikation und eine Ausbildung seien "B1" und/oder "B2" mit deutlich größeren deutschen Sprach- und Schreibkenntnissen vonnöten. Für ein Studium schließlich müsse es "C1" sein. Viele würden leider nur Kenntnisse im "A1"-Bereich mitbringen.