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Arbeitslosigkeit im September gesunken


Autor: Edgar Bartl

Bad Kissingen, Dienstag, 01. Oktober 2013

Im September ist die Stellenlosigkeit auch in B ad Kissingen, wie erwartet, leicht gesunken. Aber noch immer sind 8446 Menschen in der Region Main-Rhön ohne Job.
Zahlreiche Jugendliche haben nach ihrem Ausbildungsabschluss schnell eine Arbeit gefunden. Foto: Edgar Bartl


Bei einem insgesamt ruhigen Markt ist im vergangenen Monat in der Region Arbeitslosigkeit leicht gesunken. Das war nach den Ferienmonaten so erwartet worden. Das lag unter anderem daran, dass zahlreiche Jugendliche nach Abschluss der Ausbildung rasch eine Stelle gefunden haben.

Thomas Stelzer, der Chef der Agentur für Arbeit in Schweinfurt, führt die geringe saisonale Schwankung auch auf die insgesamt recht niedrige Stellenlosigkeit zurück.

Selbst wenn der Bedarf an Kräften steige, heiße das noch nicht, dass die Nachfrage aus dem Kreis der Beschäftigungslosen befriedigt werden könne. Denn zu häufig stimmten Angebot und Nachfrage in vielen Faktoren nicht überein.

In der Region sind 8446 Menschen offiziell arbeitslos gemeldet. Die Quote sank auf 3,5 Prozent (Vormonat: 3,7/ Vorjahr: 3,6 Prozent).Am höchsten ist sie mit 3,8 Prozent (4,0/ 4,1) in Bad Kissingen, am niedrigsten mit 3,0 Prozent (3,2/ 3,2) im Rhön-Grabfeld. Für die Haßberge errechneten sich 3,3 Prozent (3,5/ 3,3) für den Raum Schweinfurt 3,7 Prozent (3,9/3,7). Spitzenreiter ist mit 2,7 Prozent (2,9/ 2,6) der Landkreis Schweinfurt, während die Industriestadt selbst mit aktuell 5,9 Prozent (6,4/ 6,4) das Schlusslicht ist.

Ungelernte haben es sehr schwer

Die Zahl der Hartz IV-Empfänger ist mit 3862 nur unwesentlich niedriger als vor einem Jahr (3895). Die meisten von ihnen leben im Landkreis Bad Kissingen (969) und in der Stadt Schweinfurt (1035).
Im September mussten sich erstmals oder erneut 1181 Arbeitnehmer stellenlos melden. Das waren 99 mehr als im August, aber 49 weniger als im Vorjahr. 1021 Betroffene haben eine neue Beschäftigung finden können; 106 mehr als im August.

Schlechter sähe die Statistik aus, würden die Teilnehmer an beruflichen Fort- und Weiterbildungen - rund 10.000 seit Jahresbeginn - mit eingerechnet,

Dabei lohnt sich Lernen: Die Nachfrage nach Fachkräften ist in vielen Bereichen immer schwieriger zu befriedigen. Ungelernte haben auf dem Markt weitaus schlechtere Chancen. Rekordniveau hat weiterhin mit 2487 die Zahl der gemeldeten offenen Stellen. Darunter sind aber nur wenige für Ungelernte.

Altenpfleger dringend gesucht

Kaum Probleme, eine Stelle zu finden, haben frisch examinierte Altenpfleger nach ihrer Umschulung. Alle Absolventen kommen unter. Hier ist die Nachfrage unverändert hoch.

Die Zahl der neuen Stellenangebote lag mit 724 deutlich unter der im August (867). Thomas Stelzer sorgt das nicht. Auch 2013 sei das wegen der Ferien Anfang September so gewesen.

Etwas angestiegen ist die Kurzarbeit. Vorsorglich hatten sie im September 57 Betriebe für 2679 Beschäftigte angemeldet. Im August waren 2500 Menschen betroffen. Im April waren es doppelt so viele gewesen.#
Thomas Stelzer ist zuversichtlich. Er erwartet einen weiteren Rückgang der Stellenlosigkeit, falls sich die internationale Wirtschaftslage nicht gravierend verschlechtert.Das würde sich viele der exportorientierten Großbetriebe auswirken.

3671 Menschen (im August: 3818) sind im Landkreis Bad Kissingen arbeitssuchend gemeldet. Von den 2107 Arbeitslosen (2272) sind 1021 Männer (48,5 Prozent). 274 (365) sind 25 Jahre oder jünger, 876 (908) sind 50 oder älter. 563 (566) sind seit einem Jahr oder länger ohne Job. 223 (219) sind schwerbehindert.

564 (741) Personen mussten sich arbeitslos melden. 292 (239) kamen aus einer Erwerbstätigkeit. 740 (618) haben die Arbeitslosigkeit wieder verlassen können.

266 (218) haben einen Job gefunden, 213 (121) begannen eine Ausbildung oder andere Maßnahme. 95 (81) sind 55 oder älter, 251 (141) sind 25 Jahre oder jünger.

182 (229) Stellen wurden zur Besetzung gemeldet, 652 (653) Angebote sind noch frei.

4,2 Prozent (4,5) beträgt die Arbeitslosigkeit bei Frauen. Bei den Männern sind es 3,4 Prozent (3,6). Bei den Jungen bis 25 sind es 4,1 Prozent (5,5), bei den Älteren ab 55 Jahren sind es 5,6 Prozent (5,7).